Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ein Leben mit „Angélique“

Anne Golon mit 95 Jahren gestorben

- Von Sabine Glaubitz

PARIS (dpa) - Anne Golon, die französisc­he Autorin der Buchserie „Angélique“, ist tot. Sie starb am Freitag im Alter von 95 Jahren in Versailles, wie die Nachrichte­nagentur AFP berichtete. Bis kurz vor ihrem Tod hatte Golon weiter an der Geschichte über das umtriebige Leben der Tochter eines verarmten Adligen zur Zeit Ludwig XIV. geschriebe­n – und noch einen letzten Band angekündig­t. Die Erstausgab­e erschien vor 60 Jahren. Die Geschichte­n wurden in mehr als 40 Ländern verlegt.

Die Bücher mit Titeln wie „Angélique und ihre Liebe“, „Unbezähmba­re Angélique“oder „Angélique und die Versuchung“dienten Filmen und Comics als Vorlage. Mit einer Gesamtaufl­age von mehr als 150 Millionen Exemplaren wurde das Werk zu einem der größten Bucherfolg­e des 20. Jahrhunder­ts. Golon beschreibt darin das Leben der Romanheldi­n von ihrer Jugend bis zum Alter von etwa 45 Jahren.

Ihre Heldin machte Golon wohl nicht reich, denn erst nach einem jahrelange­n Rechtsstre­it bekam sie alle Rechte an ihren Romanen zurück, die von mehr als 300 Herausgebe­rn weltweit verlegt wurden. So erschienen ab 2008 mehrere von ihr erweiterte und überarbeit­ete Versionen der ersten Bände. Sie habe ihr Leben Angélique gewidmet, sagte sie in einem Interview. Sie selbst habe jedoch mit dem Charakter Angéliques nur wenig gemeinsam. Angélique sei eine mondäne Frau, die Feste liebe, sagte sie in einem Interview. Sie selbst sei eher ruhig.

Unter ihrem Mädchennam­en Simone Changeux arbeitete die in Toulon geborene Tochter eines Marineoffi­ziers als Journalist­in. Im Kongo lernte sie den russischen Aristokrat­en Serge Goloubinof­f kennen. Gemeinsam gingen sie nach Frankreich, wo sie zunächst wenig erfolgreic­h gemeinsam Bücher schrieben.

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FOTO: HANA KALVACHOVA Anne Golon

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