Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Lehrerin: Es gab viele Problemfälle
Bei der Abschlussfeier der Sophie-Scholl-Schule Krauchenwies fallen auch kritische Worte
KRAUCHENWIES - 24 Schüler der Sophie-Scholl-Schule Krauchenwies haben ihren Hauptschul- und Werkrealschulabschluss bestanden. Am Wochenende fand die gemeinsame Abschlussfeier statt.
Klassenlehrerin Susanne Seßler nutzte die Gelegenheit und gab ihre Statistik bekannt. Dabei erstaunte die durchschnittliche Fehltagezahl mit 25 pro Schüler am meisten. 226 Mal sei jemand zu spät gekommen oder früher gegangen. Je weniger Fehltage ein Schüler hatte, desto besser war seine Prüfung, war dazu ihr Resümee. „Es war kein leichtes Schuljahr mit vielen Problemfällen“, so Susanne Seßler weiter. Es gab aber auch Positives zu berichten. So erbrachten einige Schüler, die regelmäßig zum Unterricht kamen, hervorragende Leistungen. Und auch die gemeinsamen Veranstaltungen seien positiv zu bewerten.
Rektor Werner Hall bedankte sich bei allen, die zum Erfolg beigetragen haben. „24 Schüler verlassen unser Schiff“, so Rektor Hall. 15 Schüler bleiben für die zehnte Klasse und werden durch eine auswärtige Schülerin verstärkt. „Wer nicht bereit ist ein Leben lang zu lernen, hat das Wichtigste nicht gelernt“, dieses Zitat von Rainer Haak gab er den Entlassschülern mit auf den Weg und weiter: „Verlässlichkeit ist ein wichtiges Ziel, dass ihr anstreben solltet.“
In Sachen Bildungslandschaft ist der Schulleiter auf die Änderungen in den nächsten Jahren gespannt. Schmerzlich sei das bevorstehende Ende der Werkrealschule. Die Lehrbeauftragten vom Seminar Meckenbeuren seien vom Unterrichtsablauf immer fasziniert gewesen. In der Fußballsprache gab er den Abgängern noch Tipps fürs weitere Leben und beendete seine Rede mit den besten Wünschen.
Bürgermeister Jochen Spieß gratulierte den Abgängern zum Abschluss. „Den kann euch niemand mehr nehmen.“Zum eingeläuteten Ende der Werkrealschule kritisierte er den Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung. „Man weiß nicht, wohin die Reise mit dem Schulsystem geht“, meinte er weiter. Die Zeiten auf dem Arbeitsmarkt seien derzeit rosig. „Euer Leben ist somit voller Chancen, die Welt steht offen für euch, macht was draus!“Sein Kommentar zu den Fehlzeiten: Bei den Kommunen lägen sie bei drei bis vier Krankheitstagen pro Jahr. 25 Tage sei ungefähr der Urlaubsanspruch fürs ganze Jahr. „Hut ab für die beiden Klassenlehrer für ihre Leistungen“, so der Bürgermeister..
In seiner Abschlussrede sprach Klassenlehrer Wolfgang Rundel, Klasse 9, von einer besonderen Klasse, die er vor drei Jahren übernahm. Er beschrieb in seinem Rückblick die Veränderung von der vorbildlichen Klasse zu einer „normalen“Klasse mit allen Höhen und Tiefen. Er bedankte sich beim Kollegium und den Eltern für ihre Mitarbeit am Erfolg.
Es gibt viel Musik
Die Schulband, bestehend aus Rektor Werner Hall, Niclas Göggel und Kilian Olesen mit ihren Sängerinnen Ines Fischer und Aida Zena, hatte an diesem Abend mehrere Auftritte und war ein großer Bestandteil des Programms. Aida Zena sang außerdem als Solointerpretin. Weitere Dankesworte kamen von Elternvertreterin Beate Pasqua und den Schülersprechern Marina Wagner und Levi Decker. Jede Klasse zeigte mit einer Bildershow einen Rückblick in Bildern. Die kurzen Programmansagen kamen von Albin Muharemi.