Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

In 65 Jahren werden im Kindergart­en St. Martin viele Tränen getrocknet

Gammerting­er Einrichtun­g feiert Jubiläum mit vielen Gästen

- Von Sabine Rösch

GAMMERTING­EN - Viel Spaß hatten die Kinder bei ihren Vorführung­en, die sie zum Geburtstag ihres Kindergart­ens mit ihren Erzieherin­nen einstudier­t hatten und selbstbewu­sst vortrugen. In der Aula des Gymnasiums fand der offizielle Teil statt, anschließe­nd konnte der Kindergart­en in der Kiverlinst­raße besichtigt werden. Zauberer Bobo belustigte mit seinen Zaubertric­ks, und in der kleinen Turnhalle der Schule gab es eine Spielstraß­e, wo die Kinder sich austoben konnten.

„Heute geht es uns richtig gut, alle Freunde sind da, und das macht uns Mut“, laut und fröhlich singend begrüßten die Kinder die Gäste in der Aula. Seit 65 Jahren gibt es den Kindergart­en, und seit fünf Jahren wurde das Portfolio um viele neue Angebote für Kinder vom ersten bis zum siebten Lebensjahr erweitert und die Kindertage­sstätte zum Familienze­ntrum ausgebaut. Mit 93 Plätzen, die auf fünf Gruppen aufgeteilt sind, ist die Kindertage­sstätte momentan voll belegt.

Bürgermeis­ter Holger Jerg erwähnte in seiner Begrüßung, dass der Bau des Kindergart­ens im Jahr 1952 das erste große Projekt nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen sei. Amüsiert las er den Gästen aus den Geschichts­chroniken vor, dass es um 1900 eine Kinderbewa­hranstalt mit barmherzig­en Schwestern gegeben habe. Zu seiner eigenen Kindergart­enzeit sei wohl das Wichtigste gewesen, dass abends gleich viele Kinder aus dem Kindi rausgingen wie morgens reingekomm­en seien. Heutzutage jedoch werde wertvolle pädagogisc­he Arbeit geleistet, lobte Jerg die Erzieherin­nen.

21 verschiede­ne Nationen

Die Kindergart­enleiterin Christine Manz stellte die Internatio­nalität der Kinder vor, insgesamt seien Kinder von 21 verschiede­nen Nationen vertreten. Logisch, dass die weiteren Liedbeiträ­ge der Kinder in türkischer, italienisc­her und ein Geburtstag­sständchen in ungarische­r Sprache geboten wurden. Christine Manz berichtete von einer netten Anekdote: Aus der Elternscha­ft sei kürzlich der Vorschlag gekommen, für Eltern eine Abgewöhnun­gszeit einzuricht­en, ähnlich der Eingewöhnu­ngszeit für neue Kinder. Es war ihr sehr wichtig, Lob und Dank an ihr Team auszusprec­hen, bestehend aus 15 Kolleginne­n, darunter seit kurzem ein junger Mann. „Wir werden weiterhin mit dem Verstand fühlen und mit dem Herz denken“, so die Leiterin.

„Danke für 65 Jahre getrocknet­e Tränen, das müssten in etwa 11,7 Liter gewesen sein“sagte die Elternbeir­atsvorsitz­ende Sandra Buck in ihrer netten Ansprache. Sie überreicht­e dem ganzen Team um Christine Manz eine Tüte Urlaub. Staatssekr­etär Volker Schebesta vom Ministeriu­m für Kultus, Jugend und Sport war zum Festakt nach Gammerting­en gereist und war ziemlich beeindruck­t von der Gammerting­er Einrichtun­g. In seinem Grußwort nahm er Bezug auf das afrikanisc­he Sprichwort: „Um ein Kind zu erziehen braucht es ein ganzes Dorf.“Mit dem Familienze­ntrum St. Martin sei diese Rundum-Hilfestell­ung und Unterstütz­ung gegeben. Als CDU-Politiker stelle er erfreut fest, dass mit dem Namen St. Martin zudem die christlich­e Wertegebun­denheit herausgest­ellt sei.

 ?? FOTO: SABINE RÖSCH ?? Kindergart­enleiterin Christine Manz (rechts) unterhält Kinder und Eltern.
FOTO: SABINE RÖSCH Kindergart­enleiterin Christine Manz (rechts) unterhält Kinder und Eltern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany