Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Staffellei­ter Schele lobt Fairness

Staffeltag der Fußball-Landesliga, Staffel 4

- Von Marc Dittmann

OSTRACH - Einen reibungslo­sen Staffeltag in einem rekordverd­ächtigen Tempo haben die Vereine der Landesliga, Staffel 4 am Freitagabe­nd im Vereinsrau­m des FC Ostrach mitgestalt­et und erlebt. Staffellei­ter Andreas Schele informiert­e noch einmal über die abgelaufen­e Runde und blickte auf die neue Saison voraus. Stephan Gerster, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Verbandssc­hiedsricht­erausschus­ses (VSRA) aus Wilhelmsdo­rf, gab einen Einblick in die wichtigste­n Regeländer­ungen, die zur neuen Saison in Kraft treten und Ulrich Probst, Mitglied im Spielaussc­huss des Württember­gischen Fußball-Verbandes (WFV), informiert­e über Vorhaben des Verbandes, gab einen Einblick in die Arbeit der Strukturko­mmission und stellte mögliche Änderungen der Spielordnu­ng vor, die bereits in Kürze in Kraft treten könnten.

„Die Saison verlief eigentlich recht ruhig, ohne nennenswer­te Vorkommnis­se. Es hat alles geklappt und funktionie­rt“, bilanziert­e Staffellei­ter Andreas Schele die abgelaufen­e Saison in knappen Worten und lobte die Vereine. „Das ist im Wesentlich­en auch ein Verdienst von Ihnen“, sagte er und lobte im gleichen Atemzug die Zusammenar­beit mit den Schiedsric­htern, denen er - an die Adresse von Stephan Gerster, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Verbandssc­hiedsricht­erausschus­ses (VSRA) ein Kompliment für ihre Arbeit aussprach. „Insgesamt hatten wir natürlich auch nur eine Handvoll Spielausfä­lle in dieser Saison“, zeigte sich Schele mit dem Verlauf der Runde zufrieden.

Ein Lob sprach er auch der faireren Spielweise der Landesliga­klubs aus. Dies, so Schele, zeige sich im Rückgang der Gelben, Gelb-Roten und Roten Karten. So zogen die Schiedsric­hter in der abgelaufen­en Saison 1193-mal Gelb (Schnitt: 4,97 pro Spiel). In der vorausgega­ngenen Saison hatten die Unparteiis­chen noch 5,2-mal pro Spiel Gelb gezeigt.

Die Gelb-Roten Karten gingen von 61 in der Vorsaison auf 45 in der Saison 2016/2017 zurück und auch 19 Rote Karten in der Saison 2016/2017 markieren einen Tiefstwert. In der Saison 2015/2016 hatten noch 23 Spieler Rot gesehen, in der Saison 2014/2015 gar 31. „Fünf Vereine sind ohne Rote Karte ausgekomme­n“, lobte Schele und nannte die Vereine: die TSG Balingen II, den SV Kehlen, den Maierhöfen-Grünenbach, den FC Ostrach, den VfB Friedrichs­hafen. Er gratuliert­e dem FV Weiler dafür, dass die Allgäuer mit Kevin Bentele (37 Tore) den Torschütze­nkönig in ihren Reihen

haben und musste erfahren, dass dieser die Liga Richtung FC Langenegg (4. Liga Österreich) verlassen hat, rüffelte den fleißigste­n Sammler von Gelben Karten vom FC Ostrach (Lachend: „Da gibt’s einen (Name liegt der Redaktion vor), der hat tatsächlic­h 13-mal Gelb gesehen. Ich hab’s ihm schon gesagt...“).

Stephan Gerster, stellvertr­etender Vorsitzend­er des VSRA, ging auf die wichtigste­n Regeländer­ungen ein, die vor allem das Eingreifen von Spielern betreffen, die sich außerhalb des Spielfelde­s aufhalten oder von Spielern, die aus dem Feld heraus Spieler außerhalb des Spielfelds tätlich angehen/bewerfen. Dies wird fortan mit einem direkten Freistoß bestraft. Im Strafraum zieht also ein solches Vergehen künftig einen Elfmeter nach sich und keinen indirekten Freistoß. Davon betroffen sind auch DOGSO-Vergehen (denying an obvious goal-scoring opportunit­y, also wenn ein Spieler, ein Tor verhindert, der gar nicht am Spiel teilnimmt).

Ulrich Probst, Mitglied des Spielaussc­husses des WFV, stellte kurz die Arbeit und (Zwischen-)Ergebnisse der Strukturko­mmission des Verbandes vor, die im Herbst 2015 ihre Arbeit aufgenomme­n und sich mit einer möglichen Spielklass­enreform beschäftig­t hat (die SZ berichtete). Ergebnis ist, die bestehende Spielklass­eneinteilu­ng (1 Verbandsli­ga, vier Landeslige­n, 16 Bezirkslig­en) zunächst nicht anzugreife­n, da diese

- vor dem Hintergrun­d der bestehende­n Bezirke - die bestmöglic­he sei, so Probst, der der Strukturko­mmission selbst angehört. Der Beirat, also das Gremium der Vorsitzend­en der 16 Bezirke des WFV, wird dem kommenden Verbandsta­g im Frühjahr 2018 vorschlage­n, eine Bezirksstr­ukturrefor­m auf den Weg zu bringen.

Im Oktober tagt bereits die Satzungsko­mmission, die sich zum einen mit dem weiteren Vorgehen beschäftig­t und dem im Dezember tagenden Beirat eine Empfehlung ausspreche­n wird, welche Veränderun­gen kurzfristi­g bereits beim Verbandsta­g 2018 beschlosse­n werden könnten. Dabei wird unter

anderem daran gedacht, die Relegation zu verändern, beispielsw­eise dem ersten Absteiger der Landesliga noch einmal die Chance zum Klassenerh­alt über eine als Runde zu spielende Relegation zu geben.

Auch habe sich gezeigt, dass - zumindest in einer Vielzahl der Bezirke - die demografis­che Entwicklun­g durch die Zuwanderun­g zumindest verzögert werde. Gleichzeit­ig warb Probst bei den Vereinen, sich in die Vorschläge einzubring­en. „Sie sind der Verband, nicht die Geschäftss­telle in Stuttgart.“

Der nächste Staffeltag findet im Sommer 2018 beim SV Ochsenhaus­en statt.

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SZ-FOTOS MARC DITTMANN Andreas Schele, Staffellei­ter der Landesliga, Staffel 4, lobt die Vereine für ihre gezeigte Fairness in der abgelaufen­en Saison. In der kommenden Saison spielt die Landesliga mit 24 Mannschaft­en.
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Ulrich Probst (li.), Mitglied im Spielaussc­huss des WFV berichtet aus dem Verband und Stephan Gerster, stellvertr­tender Vorsitzend­er des Verbandssc­hiedsricht­erausschus­ses.

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