Alles weiß

Selbst weltberühmte Menschen mit Designeranzügen, grünem Einstecktuch und einer Krawatte, die Karl Lagerfeld glückselig machen würde, kommen in Wimbledon nicht überall rein – zumindest nicht in die Loge. Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg machte am Samstag diese grausame Erfahrung. Grund: Seine Füße steckten nackt in den Schuhen. Erst als einer Socken brachte, wurde ihm Einlass gewährt. Wimbledon, die Briten und ihre Dresscode-Fanatiker können unerbittlich sein. Auch Österreichs Junior Jurij Rodionov bekam das zu spüren. Tennisklamotten in London müssen weiß sein, der 18-Jährige aber wagte es tatsächlich, einen blauen Slip unter der blanken Sporthose zu tragen, der sanft hindurchschimmerte. Ein Schiedsrichter, der mutmaßlich mit einer Lupe draufguckte, beklagte es während des Spiels, so dass Rodionov auf der Toilette das blaue in ein weißes Höschen des Veranstalters wandeln musste. Das immerhin muss man den Wimbledon-Organisatoren lassen: Egal aus welchem Grund – ihr Unterwäsche-Alternativdepot scheint unendlich. (zak)