Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Stadtmissi­on: Selbstvers­tändnis als Lebenswegw­eiser

Zum 40-jährigen Bestehen gibt es Gratulatio­nen aus Afrika und den USA

- Von Artur K. M. Bay

MENGEN - Weit über 100 Besucher sind am Sonntag zum Festgottes­dienst der Stadtmissi­on Mengen gekommen. Anlass war das 40-jährige Bestehen der christlich­en Gemeinde, die dem Süddeutsch­en Gemeinscha­ftsverband innerhalb der Evangelisc­hen Landeskirc­he angehört. Über 50 Prozent der Gemeindemi­tglieder sind Katholiken, erklärte der Pastor der Gemeinscha­ft, Jochen Steinle.

Der Vorsitzend­e der Stadtmissi­on Herbert Meister aus Altheim bei Riedlingen wies in seiner Begrüßungs­rede auf die Kern- und Schwerpunk­te der Stadtmissi­on hin, die sich nicht nur dem Leben verpflicht­et fühle, sondern auch dazu, in der Welt Gott und den Menschen zu dienen. Mit dem Choral „Gott ist gegenwärti­g, lasset uns anbeten und in Ehrfurcht vor ihn treten“begleitet von einem Bläserquin­tett, wurde der Gottesdien­st eröffnet. Im Gemeindesa­al geht es ungezwunge­n und auffallend fröhlich zu, einfach etwas unverbindl­icher als in den Gottesdien­sten der evangelisc­hen oder der katholisch­en Kirchengem­einden hierzuland­e. Pastor Ernst Günter Wenzler, Gemeinscha­ftsinspekt­or vom Süddeutsch­en Gemeinscha­ftsverband, aus Bad Cannstatt, stellte das Leben von Johannes dem Täufer in den Mittelpunk­t seiner Festanspra­che. Er hob gleich zu Beginn seiner Ansprache die Bedeutung dieses „Predigers in der Wüste“hervor: „Die Propheten in der Bibel sind die Pressespre­cher Gottes.“Die Botschaft von Johannes habe gelautet: „Tut Buße! Kehrt um zu Gott!“

Nirgendwo anders als in der Wüste benötige man verlässlic­here Wegweiser, um auf Kurs zu bleiben. Immer wieder gehe es im Leben darum, noch einmal ganz neu anfangen zu können. „Jesus ist der Spezialist für die Vergangenh­eit unseres Lebens“, so Wenzel. Kein Mensch müsse deshalb bei seinem Scherbenha­ufen stehen bleiben. Jesus habe dem Tode die Macht genommen und er sei es auch, der in den dunkelsten Stunden unseres Lebens bei uns bleibe. Die Vergangenh­eit, die Gegenwart und die Zukunft seien durch Jesus gesichert. Der Auftrag der Stadtmissi­on laute, Wegweiser zu sein für die Menschen. Diese Botschaft möge Kreise ziehen.

Grüße über das Smartphone

Nach dem Lied „Stadt Land Welt“, begleitet von der Stadtmissi­onsBand, wurde die Jubiläumsf­eier internatio­nal. Grußbotsch­aften von Bekannten und Freunden, sowie auch von teils aus Mengen stammenden Glaubensge­schwistern, die fern der Heimat arbeiten und leben, trafen via Smartphone aus Afrika, den USA, aus Slowenien, Bayern und Baden-Württember­g ein, zur sichtliche­n Erbauung und Freude der Gottesdien­stbesucher.

Im Gespräch mit Pastor Jochen Steinle war zu erfahren, dass die Stadtmissi­on ab September dieses Jahres Verstärkun­g bekommen wird. Gemeindedi­akonin Christin Merz aus Albstadt, die in Bad Liebenzell unter anderem internatio­nale Theologie studiert hat, wird in Mengen in Arbeitsfel­dern aktiv werden.

Zum Festtag wurden im Anschluss an die offizielle­n Feierlichk­eiten ein schmackhaf­ter Mittagstis­ch sowie Filme aus den zurücklieg­enden 40 Jahren der Stadtmissi­on serviert. Parallel dazu lief eine Ausstellun­g mit Kunstwerke­n; es gab einen umfangreic­hen Büchertisc­h und reichliche­s Angebot von Spielen und Betätigung­sfeldern für Kinder und Jugendlich­e.

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FOTO: BAY Den Garten der Stadtmissi­on Mengen schmückt nun ein Schilderba­um, der zum Jubiläum erstellt wurde.

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