Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Endlich darf offiziell geschaukelt werden
Rulfinger weihen ihren neuen Spielplatz ein – Pfarrer Moser segnet Platz und Feldkreuz
RULFINGEN - Nach rund dreißig Jahren Vorüberlegungen und einem Jahr Bauzeit konnte der Spielplatz nun am Freitag für die Kinder freigegeben werden. Gleichzeitig wurde das restaurierte Feldkreuz geweiht. Für die Rulfinger waren die beiden Ereignisse ein Grund zu feiern.
Es war die lange Wartezeit, die zu einer besonderen Vorfreude geführt hatte: „Endlich wird der Spielplatz eröffnet, denn die Kinder sitzen schon die ganze Zeit davor, wie der Hund vor der Metzgerei“, meinte eine Mutter, die sich ebenfalls freute. Doch zuerst gingen die Bewohner am Spielplatz hinter der Musikkapelle und ihrem Dirigenten Herbert Lutz in Richtung Döllenkreuz. Dort begrüßte Fritz Fischer als Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins die Anwesenden und führte in die Geschichte des Feldkreuzes, das ursprünglich ein Stück weiter oben bei den Eichen gestanden hatte, ein. Wann genau es errichtet wurde, ließ sich nicht mehr feststellen. Man wisse jedoch, dass es in den 1960er-Jahren restauriert wurde. Ende der 1970er-Jahre versetzte der Obst- und Gartenbauverein das „Kreuz im Döllen“und versah es mit einem neuen Kreuz.
Inzwischen musste das Holz erneut ersetzt und der Corpus restauriert werden. Ein anonymer Spender finanzierte dies. An Pfingsten konnte der Verein das Kreuz aufstellen, jetzt wurde es von Pfarrer Markus Moser geweiht: „Ich hoffe, dass dieses Kreuz in Ehren gehalten wird und dass alle so leben, wie sie es sich vorstellen.“
Wunsch geht in Erfüllung
Beim Rückweg zum Spielplatz bedeckte sich der Himmel, hielt sich aber noch bei der Ansprache von Ortsvorsteher Manfred Moll zurück: „Heute ist für Rulfingen ein schöner Tag, wir dürfen von der Erfüllung eines lang gehegten Wunsches berichten.“Durch das große bürgerschaftliche Engagement mit rund 1800 Arbeitsstunden und der Mithilfe der Firmen Valet und Ott, Ummenhofer Baumaschinen GmbH, Ralf Lorenz Metall und die Firma Rebau konnte „dieses Meisterwerk“bei einem Budget der Stadt Mengen von 25 000 Euro (die SZ berichtete) gebaut werden. Mit einem treffenden Gedicht von Maria Appel schloss er: „Einen Spielplatz vom Feinsten hat Rulfingen nun.“
Bauleiter und Ortschaftsrat Peter Schlachter brachte bei einsetzendem Regen genauere Zahlen mit: Mit Eigenleistung sei der Platz 150 000 Euro wert. Mit „das machen wir schnell“, sei es leider nicht getan gewesen. Er dankte allen Spendern und Helfern, die mithilfe einer WhatsApp-Gruppe, die an diesem Tag wieder geschlossen wurde, jederzeit erreichbar gewesen seien.
Bereits im Wahlkampf 2008 war der Rulfinger Spielplatz ein Thema gewesen. Der Mengener Bürgermeister Stefan Bubeck stellte richtig, dass er versprochen habe, die Umsetzung anzugehen. Es hätte weder am Willen noch am Geld gelegen, sondern vor allem an den Schwierigkeiten, ein geeignetes Grundstück zu finden. In der Zwischenzeit sei es ein vorbildliches Projekt geworden: „Das ist es, was unsere Bürgergesellschaft auszeichnet und von anderen größeren Städten unterscheidet.“Bubeck wünschte den Kindern viel Freude und Spaß beim Sandeln, Schaukeln und Rutschen: „Rulfingen hat jetzt den größten und schönsten Spielplatz im ganzen Stadtgebiet.“
Ortsvorsteher Moll, Pfarrer Moser und Bürgermeister Bubeck schnitten anschließend das Absperrband gemeinsam durch. Die Kleinen standen dabei und rannten mit dem Fallen des Bandes und einem „Juhu“auf den Spielplatz. Während sie alles erprobten und Pfarrer Moser den Platz segnete, konnten sich die Eltern und andere Rulfinger bei Wecken und Getränken entspannen.