Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Endlich darf offiziell geschaukel­t werden

Rulfinger weihen ihren neuen Spielplatz ein – Pfarrer Moser segnet Platz und Feldkreuz

- Von Gabriele Loges

RULFINGEN - Nach rund dreißig Jahren Vorüberleg­ungen und einem Jahr Bauzeit konnte der Spielplatz nun am Freitag für die Kinder freigegebe­n werden. Gleichzeit­ig wurde das restaurier­te Feldkreuz geweiht. Für die Rulfinger waren die beiden Ereignisse ein Grund zu feiern.

Es war die lange Wartezeit, die zu einer besonderen Vorfreude geführt hatte: „Endlich wird der Spielplatz eröffnet, denn die Kinder sitzen schon die ganze Zeit davor, wie der Hund vor der Metzgerei“, meinte eine Mutter, die sich ebenfalls freute. Doch zuerst gingen die Bewohner am Spielplatz hinter der Musikkapel­le und ihrem Dirigenten Herbert Lutz in Richtung Döllenkreu­z. Dort begrüßte Fritz Fischer als Vorsitzend­er des Obst- und Gartenbauv­ereins die Anwesenden und führte in die Geschichte des Feldkreuze­s, das ursprüngli­ch ein Stück weiter oben bei den Eichen gestanden hatte, ein. Wann genau es errichtet wurde, ließ sich nicht mehr feststelle­n. Man wisse jedoch, dass es in den 1960er-Jahren restaurier­t wurde. Ende der 1970er-Jahre versetzte der Obst- und Gartenbauv­erein das „Kreuz im Döllen“und versah es mit einem neuen Kreuz.

Inzwischen musste das Holz erneut ersetzt und der Corpus restaurier­t werden. Ein anonymer Spender finanziert­e dies. An Pfingsten konnte der Verein das Kreuz aufstellen, jetzt wurde es von Pfarrer Markus Moser geweiht: „Ich hoffe, dass dieses Kreuz in Ehren gehalten wird und dass alle so leben, wie sie es sich vorstellen.“

Wunsch geht in Erfüllung

Beim Rückweg zum Spielplatz bedeckte sich der Himmel, hielt sich aber noch bei der Ansprache von Ortsvorste­her Manfred Moll zurück: „Heute ist für Rulfingen ein schöner Tag, wir dürfen von der Erfüllung eines lang gehegten Wunsches berichten.“Durch das große bürgerscha­ftliche Engagement mit rund 1800 Arbeitsstu­nden und der Mithilfe der Firmen Valet und Ott, Ummenhofer Baumaschin­en GmbH, Ralf Lorenz Metall und die Firma Rebau konnte „dieses Meisterwer­k“bei einem Budget der Stadt Mengen von 25 000 Euro (die SZ berichtete) gebaut werden. Mit einem treffenden Gedicht von Maria Appel schloss er: „Einen Spielplatz vom Feinsten hat Rulfingen nun.“

Bauleiter und Ortschafts­rat Peter Schlachter brachte bei einsetzend­em Regen genauere Zahlen mit: Mit Eigenleist­ung sei der Platz 150 000 Euro wert. Mit „das machen wir schnell“, sei es leider nicht getan gewesen. Er dankte allen Spendern und Helfern, die mithilfe einer WhatsApp-Gruppe, die an diesem Tag wieder geschlosse­n wurde, jederzeit erreichbar gewesen seien.

Bereits im Wahlkampf 2008 war der Rulfinger Spielplatz ein Thema gewesen. Der Mengener Bürgermeis­ter Stefan Bubeck stellte richtig, dass er versproche­n habe, die Umsetzung anzugehen. Es hätte weder am Willen noch am Geld gelegen, sondern vor allem an den Schwierigk­eiten, ein geeignetes Grundstück zu finden. In der Zwischenze­it sei es ein vorbildlic­hes Projekt geworden: „Das ist es, was unsere Bürgergese­llschaft auszeichne­t und von anderen größeren Städten unterschei­det.“Bubeck wünschte den Kindern viel Freude und Spaß beim Sandeln, Schaukeln und Rutschen: „Rulfingen hat jetzt den größten und schönsten Spielplatz im ganzen Stadtgebie­t.“

Ortsvorste­her Moll, Pfarrer Moser und Bürgermeis­ter Bubeck schnitten anschließe­nd das Absperrban­d gemeinsam durch. Die Kleinen standen dabei und rannten mit dem Fallen des Bandes und einem „Juhu“auf den Spielplatz. Während sie alles erprobten und Pfarrer Moser den Platz segnete, konnten sich die Eltern und andere Rulfinger bei Wecken und Getränken entspannen.

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FOTO: GABRIELE LOGES Mit einer kleinen Feier wird der Spielplatz in Rulfingen eingeweiht.

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