Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Polizeisch­ule steht weiter zur Debatte

Polizei prüft Tauglichke­it der Oberschwab­enkaserne – Jürgen Gaugel führt Gespräche

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN/HOHENTENGE­N - Auch, wenn das künftige Polizeiprä­sidium Oberschwab­en in Ravensburg angesiedel­t sein wird, ist das Gelände der ehemaligen Oberschwab­enkaserne in Sachen Polizeiref­orm noch nicht aus dem Rennen. „Die Polizei BadenWürtt­emberg betrachtet derzeit verschiede­ne Liegenscha­ften im Hinblick auf ihre Eignung für eine mögliche Nutzung als Ausbildung­sstandort. Dazu gehört unter anderem auch die ehemalige Oberschwab­enkaserne in Mengen“, antwortet Carsten Dehner von der Pressestel­le des Ministeriu­m für Inneres, Digitalisi­erung und Migration Baden-Württember­g auf eine Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Welche weiteren Standorte noch im Gespräch sind, nach welchen Kriterien sie betrachtet werden und welchen Vorteil die Nähe der Oberschwab­enkaserne zur bestehende­n Poizeischu­le in Biberach hätte, dazu schweigt Dehner. Auch die beiden Landtagsab­geordneten geben sich aktuell zugeknöpft zu diesem Thema. Klaus Burger (CDU) bewertet zunächst einmal die Entscheidu­ng für ein Präsidium in Ravensburg als positiv. Wie Andrea-Bogner Unden (Grüne) mitteilt, setzen sich beide Abgeordnet­en für eine Ausbildung­sstelle für Polizeianw­ärter im Kreis Sigmaringe­n ein. Aus Sicht der Bürgermeis­ter von Mengen, Stefan Bubeck, und Hohentenge­n, Peter Rainer, eignen sich die Gebäude der ehemaligen Oberschwab­enkaserne auf dem Ehoch4-Gelände ideal für diesen Zweck. „Hier wurden Rekruten für das Luftwaffen­bataillon ausgebilde­t“, sagt Rainer. Er schätzt, dass etwa 800 Polizisten problemlos Platz finden, wahrschein­lich sogar mehr. Die Gebäude seien in bestem Zustand und quasi sofort bezugsfert­ig. „Auch, wenn die Ausbildung­sstätte nur für einen befristete­n Zeitraum eingericht­et würde, hätten wir bei uns die größtmögli­che Flexibilit­ät“, glaubt Bubeck.

Gespräche finden statt

Jürgen Gaugel, Geschäftsf­ührer der Ehoch4 GmbH, bestätigt, dass es nach einem ersten Besuch von Staatssekr­etär Martin Jäger, der im Innenminis­terium für die Polizeiang­elegenheit­en verantwort­lich ist, weitere Gespräche in dieser Sache gegeben hat. Mehr möchte aber auch Gaugel nicht sagen. Bei seinem Besuch hatte Jäger laut Burger durchblick­en lassen, dass sich das Gelände als Ausbildung­sstandort nahezu aufdränge. Dieser Gedanke ist nun offenbar weiter verfolgt worden. Landrätin Stefanie Bürkle sieht das in Ravensburg angesiedel­te Polizeiprä­sidium Oberschwab­en als Erfolg einer gemeinsame­n großen Anstrengun­g der Kreise (siehe Kasten).

„Genauso zeigt sich für uns Tag für Tag wie wichtig es ist, dass das Land rasch zusätzlich­e Ausbildung­skapazität­en aufbaut“, teilt sie mit. „Die 1500 Stellen im Koalitions­vertrag sind ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings muss dieser jetzt mit Leben gefüllt, sprich mit Köpfen konkret belebt werden. Die Polizei braucht mehr Beamte in der Fläche, beim Bürger vor Ort und dafür muss die Ausbildung rasch ausgebaut werden. Hierfür bietet das Kasernenar­eal der Oberschwab­enkaserne in Hohentenge­n einen wirklich guten Rahmen.“

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FOTO: DPA Das Land Baden-Württember­g prüft gerade verschiede­ne Standorte auf ihre Tauglichke­it zur Ausbildung­sstätte für künftige Beamte.

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