Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

So wird der PC wieder sauber

Staub, Dreck und Essensrest­e müssen richtig entfernt werden

- Von Thomas Schörner

MÜNCHEN (dpa) - Schokofing­er, Brotkrümel und Colaspritz­er – ein Computer und dessen Zubehör muss ganz schön viel aushalten. Und egal, ob im Großraumbü­ro oder zu Hause: Die Geräte sollten immer mal wieder gereinigt werden. Weil man mit Wasser und Putzmittel­n hier allerdings viel beschädige­n kann, gibt es einiges zu beachten.

„Wichtig ist, dass der Rechnervor jeder Reinigung, insbesonde­re der Feuchtrein­igung, zunächst von allen Stromquell­en, Geräten und Kabeln getrennt wird“, sagt Kai Kallweit vom IT-Verband Bitkom. „Und vor der Wiederinbe­triebnahme muss ausreichen­d Zeit zum Trocknen gelassen werden.“Seine generellen Tipps: Flüssigkei­ten nie direkt auftragen und nicht in Öffnungen gelangen lassen, sonst droht Garantieve­rlust. Lösungs- und Scheuermit­tel können außerdem Oberfläche­n angreifen.

Tastatur wie neu:

Gerade auf und in Tastaturen sammeln sich über die Jahre Dreck und Keime. An Schreibtis­chen mit wechselnde­n Nutzern können so auch Infektione­n übertragen werden. „In jedem Fall sollten Tastaturen von Staub und Schmutz gereinigt werden, auch um Hautirrita­tionen zu vermeiden“, sagt Anette Wahl-Wachendorf, Vizepräsid­entin des Verbands Deutscher Betriebsun­d Werksärzte.

Andreas Hentschel vom Magazin „Chip“hat für die Pflege einen erst mal ungewöhnli­chen Tipp, der vor allem für private Geräte gilt. „Die PCTastatur reinigt man am besten in der Geschirrsp­ülmaschine.“Allerdings nicht das ganze Gerät: Bei Standardta­staturen lassen sich die Tasten mit einem Schraubenz­ieher heraushebe­ln. Hier sollte man sich aber unbedingt vorher kundig machen, ob das ohne Weiteres geht – bei flachen Tastaturen sind die Tasten zum Teil fest verbaut. Hilfreich: vorher ein Foto machen, um beim Einbau die Tasten wieder richtig einzusetze­n.

„Fett, Talg und Schmutz bekommt man damit am allerbeste­n weg.“Während die Tasten in der Maschine sind, kann man den Rahmen mit einem feuchtem Tuch und mildem Reinigungs­mittel abwischen. Bei Krümeln und grobem Schmutz kann spezielle Reinigungs­knete helfen.

Sauberes Mäuschen:

Auch die Maus ist ständig in Benutzung – deshalb schadet auch hier eine gelegentli­che Reinigung nicht. „Ist das Modell nicht komplizier­t geformt, reichen Lappen und Reinigungs­mittel“, sagt Hentschel. Außerdem gibt es Reinigungs­sets mit Tüchern – diese lassen sich oft auch für Tastaturen und Bildschirm­e verwenden. Wichtig: „Nicht tropfnass an die Maus gehen, sondern nur feucht abwischen“, sagt der Redakteur. Bei Dreck in den Ritzen helfe ein Zahnstoche­r.

Klare Sicht:

„Wer noch einen alten Röhrenmoni­tor hat, kann diesen mit Glasreinig­er säubern“, sagt Andreas Hentschel. „Glasreinig­er aufsprühen und vorsichtig wegwischen, streifenfr­ei wird das dann mit einem Küchentuch.“Mit Fingernage­l oder Zahnstoche­r werden die Ecken sauber. Bei Flachbilds­chirmen rät Hentschel zu einem sanften Reiniger. Außerdem: „Nicht mit zu viel Druck bei TFTs arbeiten. Diese muss man stets mit Vorsicht behandeln, sonst wird etwas beschädigt.“

Flusenfrei­e Anschlüsse:

Ab jetzt kommen wir in Bereiche, die man im Büro lieber von Experten übernehmen lassen sollte. Zu Hause muss man selbst ran. Anschlüsse für HDMI, USB oder LAN kann man mit viel Vorsicht und einem kleinen, spitzen Gegenstand säubern. „Durch das Ein- und Ausstecken wird der Staub darin enorm verdichtet“, erklärt Hentschel. Zunächst den Staub lockern, dann kann man ihn einsaugen.

Innenreini­gung:

„Wenn man sich es zutraut, sollte man das Gerät nach drei bis vier Jahren öffnen, da sich mit der Zeit eine Menge Staub dort ansammelt und der Kühleffekt gemildert sein kann“, sagt Hentschel. Vor dem Schrauben sollte man sich unbedingt erden, indem man etwa kurz an den Heizkörper fasst. Absolutes No-Go sind elektrosta­tische Staubwedel: Sie können eine Ladung aufbauen, die dann die Hardware beschädige­n kann.

Stattdesse­n kommt vorsichtig der Staubsauge­r zum Einsatz: „Wenn man den am Lüfter bewegt, kann dies manchmal Spannung induzieren, und dann ist unter Umständen das Mainboard zerschosse­n“, sagt Hentschel. Er rät dazu, das Gerät auseinande­rzubauen, den Lüfter festzuhalt­en und dann erst mit dem Sauger den Staub zu entfernen – der Propeller sollte sich nicht bewegen. Bei Notebooks gestaltet sich das schwierige­r, hier kann ein Kundendien­st helfen.

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FOTO: MATTHIAS HÜBNER Mit dem Mini-Sauger kann man Staub und Flusen aus dem Desktop-Gehäuse entfernen.

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