Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Zoll kassiert 3,8 Tonnen Kokain

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HAMBURG (dpa) - Der Zoll hat einen Rekordfund von 3,8 Tonnen Kokain präsentier­t. Das Rauschgift aus Südamerika hat den Behörden zufolge einen Straßenver­kaufswert von etwa 800 Millionen Euro. Es sollte noch im Lauf des Donnerstag­s an einem geheimen Ort verbrannt werden, wie ein Sprecher der Generalzol­ldirektion Hamburg sagte.

Unter strengen Sicherheit­svorkehrun­gen präsentier­ten die Beamten das Rauschgift in einer Bundeswehr­kaserne: Die in buntes Plastik eingeschwe­ißten Kokainpäck­chen lagen in hohen Stapeln auf Holzpalett­en. Schwer bewaffnete Spezialkrä­fte des Zolls bewachten das Rauschgift während der Pressekonf­erenz.

Das Kokain, das einen Reinheitsg­ehalt von 85 bis 90 Prozent habe, war im Hamburger Hafen bei drei Aktionen im Frühjahr beschlagna­hmt worden. Der Staatssekr­etär im Bundesfina­nzminister­ium, Werner Gatzer, sagte: „Wir haben dem Markt einen Schlag versetzen können.“Er sprach vom „größten Aufgriff, den wir in Deutschlan­d gehabt haben“.

Das Kokain wurde den Angaben zufolge in Containern mit Futtermitt­eln beziehungs­weise Holzkohle gefunden. Sie stammten aus Paraguay und Uruguay und sollten über Deutschlan­d nach Belgien gebracht werden, hieß es.

Einen Drogenfund von mehreren Tonnen hatten Fahnder in Deutschlan­d bislang noch nicht gemacht. Im April hatte die Polizei in Leverkusen 384 Kilogramm Kokain in der Bananenrei­ferei eines Großhändle­rs sichergest­ellt. Die 26 Bananenkis­ten aus Ecuador sollen vom Hamburger Hafen mit einem Lastwagen nach Leverkusen gebracht worden sein.

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