Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Sig’dorf hat sein Gemeindehaus wieder
Nach dem Brand im vergangenen Winter wird das renovierte Gebäude heute eingeweiht
SIGMARINGENDORF - Ein gutes halbes Jahr haben die Sig’dorfer auf das katholische Gemeindehaus verzichten müssen, heute bekommen sie es wieder. Nach der Firmung segnet Weihbischof Bernd Uhl das Gebäude, das nach einer umfassenden Renovierung wieder zur Verfügung steht. Notwendig wurde sie durch einen Küchenbrand am 29. Dezember vergangenen Jahres. Dieser war durch einen technischen Defekt an der Dunstabzugshaube ausgebrochen und zog das ganze Gebäude in Mitleidenschaft, auch wenn die Feuerwehr ein Übergreifen auf den Saal und das Gemeindehaus als Ganzes hatte verhindern können. Es war aber stark verrußt und musste intensiv gereinigt und renoviert werden – der Gesamtschaden lag bei 220 000 Euro.
Die katholische Kirchengemeinde nahm das Unglück zum Anlass, etwas mehr zu tun, als das Gebäude lediglich in seinen vorherigen Zustand zu versetzen. „Was sowieso in der nächsten Zeit angestanden hätte, wurde mitgemacht“, sagt Margarete Knisel, Verwaltungsbeauftragte der Seelsorgeeinheit. So wurde etwa die Küche vergrößert, indem der Kamin sowie die Wände der früheren Speisekammer herausgenommen wurden. „Außerdem haben wir energetisch saniert und eine neue Dämmung eingebaut “, sagt die Architektin Angelika Hasenmaile.
Weil während der Renovierung laufend Entscheidungen getroffen werden mussten, wurde ein Bauausschuss gebildet, der sich zu etlichen Sitzungen getroffen hat. Die Mitglieder bestimmten zum Beispiel, was mit dem Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro passiert, den der Stiftungsrat für zusätzliche Ausgaben bewilligt hat. „Davon wurde bezahlt,
was nicht sowieso von der Versicherung übernommen wurde“, sagt Knisel. Diese ersetze alles, was durch das Feuer im Bestand des Gebäudes zerstört wurde. Die energetische Sanierung oder die teilweise Erneuerung des Inventars zählt aber nicht dazu. Ein Beispiel: Die gepolsterten Stühle ließen sich nicht reinigen und wurden ersetzt. Die Tische wiederum hätten gereinigt werden können; trotzdem entschieden sich die Verantwortlichen dafür, neue anzuschaffen und die 30 Jahre alten Vorgänger auszutauschen. Außerdem wurde die Mikrofon- und Beschallungsanlage erneuert.
Die Beteiligten sind mit dem Gesamtergebnis zufrieden, das Gemeindehaus kommt frisch und hell daher. Alle sind froh, dass die zwangsweise ausquartierten Gruppen nun wieder zurückkehren können, „das Haus hat eine hohe Belegungsdichte“, sagt Knisel. Zwar sei die Unterstützung durch die Gemeinde enorm gewesen – für die Chöre, die Yoga- oder die QigongGruppe wurden kurzfristig und unbürokratisch Ersatzräume zur Verfügung gestellt. „Aber es hat das Gemeindeleben schon beeinträchtigt.“
Die Zwangspause endet heute. Pünktlich zur Firmung ist das Gebäude fertig geworden, „das war unser großer Wunsch“.