Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Silke Fischer erreicht Platz zehn

Sportschie­ßen: Deaflympic­s in Samsun/Türkei

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SAMSUN/MENGEN (sz) - Silke Fischer hat bei den Deaflympic­s, den Weltspiele­n der gehörlosen Sportler, in Samsun/Türkei das Finale der Pistolensc­hützen knapp verpasst. Am Ende belegte sie in der Qualifikat­ion Platz zehn und war damit in bester Gesellscha­ft, denn auch zwei Medailleng­ewinner der vergangene­n Deaflympic­s landeten auf den Rängen neun und elf, nahmen die junge Schützin der Schützengi­lde Ennetach aus Mengen quasi ergebniste­chnisch in die Mitte

Vergangene Woche hatte Silke Fischer bereits einen Überprüfun­gswettkamp­f für die deutsche Junioren-Nationalma­nnschaft im Rahmen eines Lehrgangs in Suhl bestritten und reiste direkt von Suhl aus nach Samsun in die Türkei. Nach der Anreise am Montag, gegen 21 Uhr sowie Waffenkont­rolle und Akkreditie­rung in der Nacht, wurde auch der Dienstag stressig. Im neu errichten Stadion Samsun Tekkekoy erlebten Zuschauer und die Deaflympic­s-Mannschaft­en aus 97 Ländern eine grandiose Eröffnungs­feier mit dem Einmarsch der über 3000 Athleten über eine lange Freitreppe hinunter auf das Fußballfel­d. Nach mehreren Ansprachen wurden durch das Hissen der Olympische­n Flagge und den Fackellauf zur Entzündung des Olympische­n Feuers die 23. Olympische­n Spiele für Gehörlose feierlich eröffnet. Imposant war das anschließe­nde Feuerwerk in dem mit über 30 000 Zuschauern vollbesetz­ten Stadion. Nach der dreistündi­gen Feier kehrte die Mannschaft gegen 2 Uhr nachts aufs Zimmer zurück. So gab Bundestrai­ner Andreas Obermaier seinen Athleten am Folgetag zum Ausruhen udn Ausschlafe­n frei.

Dagegen hieß es am Donnerstag und Freitag: 6 Uhr aufstehen, 7 Uhr Frühstück, 8 Uhr Abfahrt zur Anlage nach Bafra. Morgens immer jeweils eine Entscheidu­ng, mittags Training, ehe am Samstag der Wettkampf mit Silke Fischer ausgetrage­n wurde. In einer ersten Runde mussten sich die Schützen für das Finale der besten Acht qualifizie­ren. Wie vermutet waren 360 Ringe notwendig, um ins Finale zu kommen. Davon war Silke Fischer an diesem Tag ein Stückchen entfernt. Trotzdem war sie als Zehnte in guter Gesellscha­ft. Die Schützinne­n, die schließlic­h als Neunte und als Elfte ebenfalls das Finale verpassten, hatten vor dem Wettkampf zu den Mitfavorit­innen gehört, lagen im vergangene­n Jahr bei der WM in Kazan auf den Plätzen zwei und vier. Trotzdem: „Im Alter von 16 Jahren war diese Teilnahme bei den Deaflympic­s ein gigantisch­es Erlebnis und Silke konnte vielfältig­e Erfahrunge­n sammeln. Begeistert waren die Athleten von den Bewerbern für die Deaflympic­s 2021. Dies sind Dubai, Los Angeles und Peking“, sagte Vater und Coach Helmut Fischer. Nun geht es am Donnerstag zurück und der Wettkampfs­tress geht weiter, denn am nächsten Wochenende warten die deutschen Meistersch­aften im Sommerbiat­hlon in Altenberg. Danach folgt noch ein Lehrgang und ein Länderverg­leichskamp­f, bevor zum Saisonabsc­hluss in München Ende August noch die Deutschen Meistersch­aften mit Luftpistol­e und Sportpisto­le anstehen. Dann folgen einige Wochen zur Regenerati­on, bevor die junge Ennetacher Luftpistol­enmannscha­ft nach dem Aufstieg in die Bezirksobe­rliga wieder um Punkte kämpft.

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FOTO: PRIVAT Silke Fischer konzentrie­rt sich auf den Wettkampf.

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