Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“
Die Kreisräte haben den Vorschlag der Verwaltung am Montag einstimmig angenommen. Der Deal mit dem Land wurde mehrheitlich als fair angesehen. Im Vorfeld hatte Landrätin Stefanie Bürkle zusammen mit Landrat Pauli vom Zollernalbkreis Forderungen ans Land gestellt, die erhört worden seien. „Unsere beiden Landkreise halten fünf Prozent der Anteile, das Land kam uns entgegen“, sagte Bürkle in der Sitzung und auch in Bezug auf die Mitspracherechte. „Es war uns auch wichtig, dass die Marke erhalten bleibt und kein Personal abgebaut wird.“Gammertingens Bürgerbezeichnete meister und CDU-Kreisrat Holger Jerg lobte die Vorarbeit der Kreisverwaltung und die strategische Ausrichtung, auch um dem „Verkehrsschatten“im Zuge der Elektrifizierung des Schienenverkehrs mit Stuttgart 21 zu entgehen. „Die HzL ist ein Traditionsunternehmen, das aber am Markt operieren muss und das Marktumfeld hat sich gewaltig geändert. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge geben wir zugunsten der Infrastruktur ein Stück hohenzollerische Geschichte auf, aber die Marke bleibt erhalten“, so Jerg. Kreisrat Richard Gruber (SPD) das Entgegenkommen des Landes bei den Geschäftsanteilen als „Friedensangebot“. Kreisrat Rainer Blum (FW) fand, man habe einen „fairen und starken Partner“gefunden, der Vertrag sei gut ausgehandelt. Auch Johannes Kretschmann (Grüne) lobte den Vertrag, sprach aber von einem „bitteren Beigeschmack“, da ein Traditionsunternehmen in einem etwa zehnmal so großem Unternehmen aufgehen würde. Immerhin habe so „Schlimmeres“verhindert werden können, wie das Aufkaufen der HzL durch einen anderen Konkurrenten. (abu)