Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
80 Tänzerinnen von vier bis 50 Jahren wirken im Programm zusammen
„Das Tanzstudio“und die Liebfrauenschule bieten ein Projekt in der „Lizarena“an
SIGMARINGEN (sz) - Zum ersten, aber wohl nicht einzigen Mal haben „Das Tanzstudio“aus Sigmaringen und die Liebfrauenschule gemeinsam ein buntes Programm aus Tanz und Musik in der mit etwa 200 Besuchern gut gefüllten Lizarena präsentiert.
„Gemeinsames Tanzen und Musizieren verbindet, schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, schafft Beziehung“, so Schulleiter Gerald Eisen in seinen Begrüßungsworten. Er verwies damit nicht nur auf die Kooperation zwischen Tanzschule und Liebfrauenschule, sondern besonders auf die Solidarität mit den Straßenkindern der Kenia-Projekte des Lize, denn „Tanz und Musik sind eine universelle Sprache, um elementare Lebensfreude auszudrücken“, so Eisen.Und deshalb werde der Erlös der Benefiz-Veranstaltung diesen Kindern und ihrer Erziehung in den Projekten zugutekommen, um ihnen Lebensfreude zurückzugeben und eine Chance auf Ausbildung zu geben.
Umrahmt wurde das gelungene Miteinander musikalisch von zwei AGs der Liebfrauenschule: Das Schulorchester gab mit dem Titel „Eye of the Tiger“einen energischen und überzeugenden Einstand. Und die Cajon-AG unter der Leitung von Richard Fischer bewies nach der Pause Taktgefühl und sorgte beim Cup-Song, bei dem der Rhythmus des Cajon durch das Schlagen eines Bechers ersetzt wird, für Staunen beim Publikum.
Trotz dieser stimmigen musischen Akzente lag der eigentliche Schwerpunkt des Abends aber im Entdecken der vielen Möglichkeiten des tänzerischen Ausdrucks. Neben energischem modernem Jazztanz und Hip-Hop zeichnete sich der Gospel „Revelations“durch ruhige, getragene, fast spirituell-wirkende Bewegungen aus. Die weicheren Bewegungen des amerikanischen Stepptanzes, im Walzerrhythmus dargeboten, gekonnt dargeboten durch die Acht- bis Zehnjährigen, standen im deutlichen Kontrast zum ruhig als „streng“zu bezeichnenden irischen Stepptanz der Irish-DanceAG der Liebfrauenschule.
Die etwa 80 Tänzerinnen im Alter von vier bis 50 Jahren waren auch in der Auswahl der Kostüme – von kleinen Cowboys über freche Hippies in Löcherjeans und Rocker in schwarzrot bis hin zu eleganten Kleidern im Stil der 20er-Jahre – eine wahre Augenweide. Die Tanzschule „Das Tanzstudio“überzeugte mit anspruchsvollen Choreographien, die nicht nur Gespür für das Interesse der Tänzerinnen bewiesen („Bibi und Tina“; „Titanium“; „Chicago“), sondern auch die Fähigkeiten der Tänzerinnen gut zur Geltung brachten: So wurde das Musical Hair durch akrobatische Elemente ergänzt oder der moderne Jazztanz zu „Pirates of the Caribbean“szenisch in ein Piratengelage auf hoher See verwandelt.
Die gekonnte Technik so manch einer Tänzerin ließ eine bereits mehrjährige Ausbildung beim „Tanzstudio“erahnen, jedoch überzeugten durchgängig alle Altersgruppen. „Insgesamt herrschte eine wirklich schöne, zufriedene Atmosphäre vor und hinter der Bühne“, fassten die Tanzlehrerinnen Christine Radulj und Martina Sedlaczek den Abend zusammen. Die vielen tollen Rückmeldungen und die gespendeten über 450 Euro für die Kenia-Projekte sprächen für sich.