Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Stadt hebt Kiga-Gebühren deutlich an
Hettinger und Inneringer Eltern bezahlen ab nächstem Kindergartenjahr acht Prozent mehr
HETTINGEN - Der Hettinger Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, für das kommende Jahr die Kindergarten-Gebühren um acht Prozent zu erhöhen. Damit folgten die Räte den Empfehlungen der Fachverbände. Dies erzeugt Mehreinnahmen in Höhe von 5280 Euro. Die Gebühren tragen zu einer Deckung der Gesamtkosten von 12,5 Prozent bei. Ziel wäre es, einen Deckungsgrad von 20 Prozent zu erreichen, doch dies gelinge den wenigsten Gemeinden, berichtete Bürgermeisterin Dagmar Kuster.
In den kommenden Jahren werden die Gebühren dann wieder um drei Prozent steigen, kündigte Kämmerer Werner Leipert an. Der niedrige Deckungsgrad – trotz regelmäßiger Anpassungen – komme daher, dass die Gemeinde zwei Gebäude unterhalte und ein breites Angebot an Betreuungsformen vorhalte, erklärte Bürgermeisterin Kuster.
Der Gemeinderat hat in der Sitzung den Bericht der Leiterinnen Michaela Reisacher aus dem Kindergarten Inneringen und Heidrun Munz aus dem Kindergarten Hettingen zur Kenntnis genommen. Der Jahreslauf spiegelt sich in den Aktivitäten der Kinder. Ausführlich berichtete Reisacher darüber. So haben die Kinder beispielsweise in Inneringen Themen rund um den Apfel, das Korn und dem Brot behandelt.
Das frühkindliche Sprachförderungsprogramm Spatz läuft im Alltag des Kindergartens mit. Anna Landenberger und Jennifer Reis stellten es den Gemeinderäten vor. Es sind die Erzieherinnen im Haus, die den Förderbedarf des Kindes feststellen. Sie vereinbaren mit den Eltern, ganz unauffällig das Kind im Alltag sprachlich zu fördern und zu begleiten. Es komme keine Person von außen, um mit dem Kind an seiner Sprache zu arbeiten. Die Förderung ist im Kindergartenalltag – bei der Begrüßung, beim Frühstück, beim Spiel – integriert. Die anderen Kinder wissen nicht, dass eines unter ihnen besonders gefördert wird, berichteten Reis und Landenberger. „Um diese Förderung zu ermöglichen, bekommt die Gemeinde eine Förderung, weil die Zahl der Stellen aufgestockt wurde“, erklärte Bürgermeisterin Kuster.
Konstante Zahlen
Die Bedarfsplanung wurde den Räten vorgelegt. In diesem Jahr habe es keine Umfrage unter den Eltern über den Bedarf für das nächste Kindergartenjahr gegeben, berichtete die Bürgermeisterin. Doch gehe die Stadtverwaltung davon aus, dass der Bedarf fortgeschrieben werden könne, weil die Kinderzahlen der nächsten Jahre statistisch erfasst sind. Daraus ergibt sich, dass es 65 Kinder im Jahr 2017/2018 geben wird, 63 im Schuljahr 2018/2019 und 65 Kinder im Schuljahr 2019/2010. „Die Zahlen sind konstant. Vielleicht kommen noch Zuzüge hinzu“, sagte Kuster. Der Inneringer Kindergarten hat eine Auslastung von 93 Prozent, der Hettinger Kindergarten eine Auslastung von 86 Prozent.
„Sollten sich mehr Kleinkinder anmelden wollen, was geschieht dann?“, wollte Rat Winfried Liener wissen. Dagmar Kuster erklärte, zum einen könne man kurzzeitig und übergangsweise die Krippe überbelegen und zum anderen habe Hettingen eine Tagesmutter angemeldet, die bis zu fünf Kinder betreuen könne. Eine neue Gruppe könne bei Bedarf gegründet werden. Die Nachfrage für Krippenplätze steige tendenziell. Vielleicht müsse man Kriterien festschreiben, um die Kinder in eine Warteliste aufzunehmen.