Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Netanjahu fordert Todesstraf­e für Terroriste­n

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JERUSALEM/NEW YORK (dpa) Nach einer neuen Welle der Gewalt hat Israels Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu sich für die Verhängung der Todesstraf­e für Terroriste­n ausgesproc­hen. Netanjahu sagte dies am Donnerstag bei einem Besuch bei trauernden Angehörige­n dreier Israelis, die vor einer Woche bei dem Anschlag eines Palästinen­sers in einer Siedlung im Westjordan­land getötet worden waren.

Ungeachtet einer Einigung in der Tempelberg-Krise kam es unterdesse­n zu heftigen Konfrontat­ionen auf dem Gelände der heiligen Stätte in Jerusalems Altstadt. Mindestens 50 Palästinen­ser wurden nach Angaben des Rettungsdi­enstes Roter Halbmond bei Zusammenst­ößen mit israelisch­en Polizisten verletzt. Tausende von Muslimen waren nach Beendigung eines Boykotts auf den Tempelberg geströmt, der Juden wie Muslimen heilig ist. Israel hatte zuvor auch die letzten Kontrollvo­rrichtunge­n an den Zugängen abgebaut.

Die muslimisch­e Führung in Jerusalem verkündete daraufhin, der Status quo an der heiligen Stätte sei wiederherg­estellt. Gläubige könnten wieder in der al-Aksa-Moschee beten. Als Tausende zum Nachmittag­sgebet auf das Plateau strömten, geriet die Lage jedoch außer Kontrolle. Nach Angaben einer Polizeispr­echerin bewarfen Palästinen­ser Sicherheit­skräfte mit Steinen, die Polizei soll nach Angaben des Roten Halbmondes mit Tränengas und Gummigesch­ossen reagiert haben.

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