Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Israelisches Gericht bestätigt Urteil gegen Soldaten
TEL AVIV (AFP/dpa) - Ein israelisches Militärgericht hat die Berufungsklage des wegen der Tötung eines Palästinensers verurteilten Soldaten Elor Asaria abgelehnt. Der 21Jährige war im Februar zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Fall hatte weltweit für Aufsehen gesorgt und in Israel eine heftige Kontroverse ausgelöst.
Der Kampfsanitäter hatte im März 2016 in Hebron einen verletzt am Boden liegenden palästinensischen Attentäter mit einem Kopfschuss getötet. Ein palästinensischer Mitarbeiter der israelischen Menschenrechtsorganisation Betselem filmte den Vorfall.
Außer der Verteidigung, die einen Freispruch für ihren Mandanten gefordert hatte, war auch die Militärstaatsanwaltschaft in Berufung gegangen. Sie erachtete die Verurteilung des Soldaten zu 18 Monaten Haft als „übermäßig milde“und forderte drei bis fünf Jahre Gefängnis. Auch dies lehnte das Gericht israelischen Medienberichten zufolge ab.
Dutzende von Anhängern des Angeklagten demonstrierten vor dem Militärhauptquartier in Tel Aviv. Sie schwenkten israelische Flaggen und forderten einen Freispruch. Regierungschef Benjamin Netanjahu wiederholte seine Forderung zur Begnadigung des 21-Jährigen.