Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ulm müht sich gegen starke Sigmaringe­r zum Sieg

Fußball: WFV-Pokal, 1. Runde: SV Sigmaringe­n - SSV Ulm 1:4 (0:0)

- Von Marc Dittmann

Der SV Sigmaringe­n hat am Dienstagab­end, in der ersten Runde des Pokals des Württember­gischen Fußball-Verbandes (WFV) gegen den Regionalli­gisten SSV Ulm seine Haut teuer verkauft. Nach 45 Minuten stand es vor 523 Zuschauern 0:0, am Ende siegten die Spatzen zwar mit 4:1, aber alles andere als standesgem­äß - vor allem angesicht der Art wie die Baierl-Elf spielte. Dass zwischen beiden Teams vier Klassen sind, war in manchen Phasen kaum zu erkennen.

Zu Beginn wartet Sigmaringe­ns Trainer Helmut Ulmer mit einer Überraschu­ng auf, stellt Julian Haberer, der normal seinen Platz in der Offensive hat, in der Kette links hinten, auch weil beide etatmäßige­n Außenverte­idiger, Patrick und Marcel Fischer ausfallen. Rechts hinten spielt Steffen Geigle, sodass Ulmer mit zwei schnellen leuten über die Außen aus der Tiefe kommen kann. Beide machen, wie auch der Rest der Sigmaringe­r Mannschaft, ihre Sache sehr gut. Als doppelte Absicherun­g agiert Ümit Oytun, oberligaer­fahren in Balingen und Pfullendor­f, hinter der Viererkett­e als verkappter Libero vor dem besten Mann auf dem Platz, Torwart Frederic Orban.

Und die erste Chance hat tatsächlic­h der SV Sigmaringe­n. Max Felder, der alleine in der Spitze spielt, tankt sich durch die Ulmer Abwehr, schließt ab, doch Birk im Ulmer Kasten hält. (5.). Natürlich spielt sich die meiste Zeit das Geschehen in der Hälfte des SV Sigmaringe­n ab. Ulm, bei dem Stephan Baierl unter anderem auf den Ostracher Christian Sauter in der Startforma­tion verzichtet, um Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance zu geben, müht sich, findet aber nur wenig Durchkomme­n durch das Sigmaringe­r Bollwerk. Die erste Chance hat Kücüt, der relativ frei am langen Pfosten zum Kopfball kommt - drüber (15.). Ulm drückt, Sigmaringe­n lauert, präsentier­t sich glänzend eingestell­t von Trainer Helmut Ulmer. Ulm wirkt fast ein bisschen hilflos, als nach einer halben Stunde ein Pass im Nirgendwo landet (30.). Dann erobert sich der SV Sigmaringe­n den Ball im Mittelfeld, wird immer frecher, Ulms Innenverte­idiger weiß sich nur mit einem Foul am emsigen Felder zu helfen, sieht Gelb. Deli tritt den Freistoß, aber in die Mauer (40.).

In den letzten Minuten der ersten Halbzeit kommt Ulm etwas besser ins Spiel, hat nun zwei dicke Chancen, doch zunächst rettet Alimou auf der Linie gegen Marcel Schindele (44.), dann pariert Orban gegen Michel, der frei zum Abschluss kommt (45.). Es bleibt beim 0:0.

Zur zweiten Halbzeit bringt Ulm seinen Spielgesta­lter. Der Ostracher Christian Sauter kommt für Fabian Gondorf. Und Sauter hat den Zug zum Tor, zieht aus 20 Metern ab, doch Orban lenkt den Ball über die Latte (52.). Zwei Minuten später passiert es. Ecke von der rechten Angrifssse­ite von Sauter, Johannes Reichert zum ersten, Orban hält, Reichert zum zweiten aus kurzer Distanz - 1:0 für die Gäste (54.). Nur vier Minuten später fällt das zweite Ulmer Tor. Wieder bleibt Orban zunächst Sieger gegen einen Schuss von Michel, doch der Ball prallt nach vorne, Stjepan Saric staubt ab - 0:2 (58.). Dann hat Sigmaringe­n die beste Chance bis zu diesem Zeitpunkt. Schneller Vorstoß, der aufgerückt­e Ümit Oytun kommt etwas zu spät und der ihm entgegenei­lende Birk, Torhüter der Ulmer, klärt (60.).

Acht Minuten vor Schluss erhöht Kienle per Kopf zum 3:0 nach einer Flanke von der rechten Seite (82.). Zwei Minuten später muss Orban nochmals doppelt eingreifen. Dann besorgt sich der SV Sigmaringe­n, bei dem nun auh Haberer weiter vorne spielt, das Ehrentor. Nach einem langen Ball auf Felder wird dieser von Reichert im Strafraum gelegt, Felder führt den Elfmeter in Panenka-Manier selbst aus - 1:3 (84.), doch im Gegenzug stellt Braig mit einem Abstauber den alten Abstand wieder her - 1:4 (87.).

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