Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Ein Puzzle fügt sich zu einem Ganzen“
Leitungs-Trio spricht über die Herausforderungen beim Musical „Die Schöne und das Biest“
SAULDORF - Fast 300 Personen wirken beim Musical „Die Schöne und das Biest“mit, das die Chormusik Rast-Bichtlingen inszeniert. Im Sauldorfer Bürgerhaus soll das Stück am 20., 21., 22., 27. und 28. Oktober aufgeführt werden. Die drei künstlerischen Leiter hinter den Kulissen des Großprojekts sind Melanie Schatz, Volker Nagel und Daniel Faschian.
Die 27-jährige Melanie Schatz ist für den schauspielerischen Part zuständig: Sie übt mit den Akteuren die verschiedenen Rollen ein. Am vergangenen Montag haben die Proben begonnen. „In der ersten Probe sind wir zusammen die Texte durchgegangen, danach beginnt das Auswendiglernen. Später legen wir dann Wert auf Mimik, Ausdruck und Emotionen“, sagt Schatz. Es gibt 21 Rollen mit Text, bei manchen Szenen mit Komparsen werden 70 bis 80 Darsteller auf der Bühne sein. Es ist eine große Herausforderung, das alles zu koordinieren. Jeder muss seinen Text kennen und wissen, wann er an welcher Stelle zu stehen hat. „Am meisten macht es Spaß, zu sehen, wie die Kinder und Jugendlichen in ihren Rollen aufgehen und in die jeweilige Person schlüpfen – wenn man das Funkeln in ihren Augen sieht“, sagt die 27-Jährige.
Die große Generalprobe ist am Wochenende, 14. und 15. Oktober. „Der Text ist anspruchsvoll“, sagt Melanie Schatz – er basiert, wie auch die Noten, auf dem original DisneyMusical. „Es sind viele Gänsehautmomente und witzige Stellen drin.“
Musikalischer Leiter ist der 37jährige Volker Nagel. Er ist für den Projektchor, das Orchester und die Solisten zuständig. Die Solisten und der Projektchor proben bereits seit dem 1. Juni. 93 Sänger wirken mit. Sie sind zwischen 16 und 70 Jahre alt. Die Solisten – also die Schauspieler, die singen – bekommen professionellen Gesangsunterricht von einer Lehrerin aus Tübingen. „Der Projektchor kommt schon sehr gut voran. Wir sind mit allen Stücken durch“, sagt Nagel.
Etwa zwölf Lieder singt der Chor, acht bis zehn Stücke die Solisten. Die Solisten proben getrennt vom Chor. „Vom Sänger wird einiges abverlangt. Es sind teils sehr hohe, teils sehr tiefe Passagen dabei. Das Spektrum ist sehr breit.“Gemeinsame Orchesterproben finden ab Mitte September statt, momentan üben die Musiker jeder für sich. Spannend werde es, wenn alles zusammengeführt wird: Chor, Orchester und Solisten. „Ein Puzzle fügt sich zu einem Ganzen“, sagt Nagel. „Am meisten freue ich mich, wenn alles an einem Stück durchläuft. Ich freue mich auf die Musik und das Schauspiel“, fügt er an.
Für Bühnenbild, Requisiten, Kostüme und Werbung ist der 25-jährige
Daniel Faschian zuständig. Für das Bühnenbild wurde ein Team zusammengestellt, dem unter anderem auch Schreiner angehören. So wird es Szenen geben, die in einem Dorf, einem Schloss, einer Kneipe und einem Wald spielen. „Wir stecken mitten in den Arbeiten“, sagt Faschian. Einiges kann erst im Bürgerhaus umgesetzt werden, dort beginnen vier Wochen vor der Premiere die Aufbauarbeiten. Beim Bühnenbild sei die größte Herausforderung, dass man es bei der Ausführung schnell gegen ein anderes auswechseln könne.
„Viele Requisiten haben wir ausgeliehen, vieles basteln wir selbst.“Die Gegenstände müssen groß genug sein, damit man sie auch in der hintersten Reihe erkennen kann. Die Kostüme entstehen zusammen mit Melanie Schatz. Von den mehr als 90 Darstellern braucht so gut wie jeder
„Es sind viele Gänsehautmomente und witzige Stellen drin“, sagt Melanie Schatz über das Musical.
zwei Kostüme. „Wir sind dankbar, das wir vieles von anderen Laienbühnen ausleihen können. Wir machen aber auch vieles selbst, das wir nach unseren Vorstellungen umsetzen können“, sagt Faschian.
Für die Dorfszene werden hauptsächlich Bauernkostüme benötigt. In der Waldszene gebe es Wölfe. In dem Stück werden auch Teetassen zum Leben erweckt. „Da haben wir stundenlang überlegt, wie wir das machen.“Für das Kostüm wurden riesige Blumentöpfe und BlumentopfUntersetzer im XXL-Format genommen.
Daniel Faschian ist zuversichtlich, dass Anfang Oktober alles steht – denn Ende Oktober sind die Aufführungen.