Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Weniger Vandalismus auf dem Missionsberg
Große Verschönerungs-Aktionen sind abgeschlossen – Alfons Rapp sieht noch Bedarf bei Kleinigkeiten
MENGEN - Hexenhäusle, Missionskreuz und Krokodil: Der Missionsberg hat in den vergangenen Jahren wieder deutlich an Attraktivität gewonnen. Die großen Aktionen sind nun getan, dieses Jahr ist Ruhe eingekehrt.
„Ganz ehrlich: Man hat dieses Jahr Pause gemacht“, sagt Alfons Rapp. Wenn Rapp von „man“spricht, könnte er auch „ich“sagen, denn dass der Missionsberg schöner geworden ist, ist unter anderem ein großes Verdienst von ihm. Die größten drei Verschönerungs-Aktionen waren der Bau eines neuen Hexenhäusles, das Anbringen einer neuen Christusfigur am Missionskreuz sowie der Bau des Krokodils, eines Holz-Spielgeräts. An all den Projekten waren ehrenamtlich engagierte Bürger und teils auch Schüler beteiligt. Heute ist es letztendlich jedoch so, dass im Grunde nur noch Rapp das Thema Missionsberg-Verschönerung umtreibt. Damals, vor Beginn der Erneuerungen, als 2015 eine Begehung des Missionsbergs stattfand, seien rund 40 Interessierte gekommen, erinnert sich Rapp. Doch leider sei es wegen des regnerischen Wetters nicht gelungen, die Interessierten auf einer Liste mit Adressen zu erfassen.
Rapp: Das Gröbste ist getan
Allerdings, Rapp sieht die große Arbeit nun auch als erledigt an. Ob Hexenhäusle, Krokodil oder Missionskreuz mit Christusfigur – das alles waren Dinge, die es bereits früher gab. „Man hat nichts grundlegend Neues gemacht“, bemerkt Rapp dazu und meint damit, dass es eher darum ging, einen früheren Zustand wieder herzustellen als komplett neue Dinge zu entwickeln. Weitere große Verschönerungs-Aktionen sind nicht mehr geplant, jedenfalls derzeit. Es fehlt noch teils an kleineren Maßnahmen. Beispielsweise sollen noch Insektenhotels durch Schüler der Ablachschule und den Nabu auf dem Missionsberg angebracht werden, das ist laut Rapp derzeit am Laufen. Auch fände es Alfons Rapp gut, wenn Informationstafeln auf dem Missionsberg, beispielsweise eine Tafel nach dem Kindlesbrunnen, angebracht werden würden, auf denen die Standorte der Sehenswürdigkeiten – zum Beispiel das Hexenhäusle – verzeichnet sind.
Hier war ursprünglich angedacht, dass Schüler des Gymnasiums Mengen solche Info-Tafeln im Rahmen eines Projektes gestalten. Bislang ist das laut Rapp aber nicht zustande gekommen. Dabei gebe es für die Infotafeln bereits einen Spender, berichtet er. Rapp würde sich freuen, wenn das Gymnasium oder sonst eine Mengener Schule das vielleicht doch noch übernehmen möchte.
Beim Ellenbogen, einer Allee, war geplant, auf der dortigen neu geschaffenen Freifläche eine Sitzbank anzubringen, diese fehlt noch. Die Idee, 20 Stück Hainbuchen im Ellenbogen zu pflanzen und dafür vorher die dort stehenden großen Bäume zu fällen, hat Rapp inzwischen wieder fallen gelassen. Weitere Spielgeräte für den Krokodilsplatz sind unterdessen nicht geplant – was auch an dem Thema Sicherheit liegt. „Bei dem Krokodil kann ja nichts passieren“, weist Rapp auf die entsprechende Konstruktion dieses Spielgeräts hin. Alle weiteren Geräte hingegen müssten TÜV-geprüft werden, das sei für eine private Initiative nicht zu leisten.
Alfons Rapp ist oft mit seinem Hund auf dem Missionsberg unterwegs. „Der Vandalismus hat stark nachgelassen“, hat er beobachtet. Beim Hexenhäusle sind ein paar Schindeln aus dem Dach herausgerissen, außerdem ist laut Rapp ein Graffitisprayer unterwegs. Doch diese Schäden seien kein Vergleich zu denen, die früher auf dem Missionsberg durch Vandalismus zu beklagen gewesen seien.
Der gestalterische Zustand des Missionsbergs habe sich wesentlich verbessert, freut sich Rapp. Er hat auch mitbekommen, dass seit der Runderneuerung mehr Familien auf dem Missionsberg unterwegs sind. Trotzdem wünscht er sich, dass der Missionsberg noch stärker „belebt“wird: Er regt an, ab und zu Gottesdienste auf dem Missionsberg abzuhalten, wie vergangenen September, als das neue Missionskreuz eingeweiht wurde. Dieser Gottesdienst im Freien sei damals gut angekommen bei den Besuchern, erinnert er sich.