Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mehr Klagen, mehr abgeschlossene Verfahren
Das Verwaltungsgericht Sigmaringen ist zuständig für den Regierungsbezirk Tübingen. Hier landeten im ersten Halbjahr 2017 mit rund 3800 Eingaben die wenigsten Asyl-Klagen im Vergleich mit den Verwaltungsgerichten in Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart. Doch gibt es in Sigmaringen auch die wenigsten Richterstellen (gut 26). Malte Graßhof, Präsident des Verwaltungsgerichts Sigmaringen, spricht von einem „großen Rückhalt“durch den Justizminister Guido Wolf (CDU), der dort einst selbst Richter war. So seien in den vergangenen eineinhalb Jahren nicht nur zehn weitere Richter hinzugekommen, sondern auch vier dringend benötigte Service-Mitarbeiter von anderen Gerichten, die die Klagen zunächst erfassen. Im ersten Halbjahr 2017 wurden in Sigmaringen 1400 Asylverfahren erledigt – im gesamten Jahr 2016 waren es 2100. Landesweit stehen den 25 500 neuen Klagen aus dem ersten Halbjahr 8800 abgeschlossene Verfahren gegenüber. 2016 wurden landesweit 18 200 AsylKlagen eingereicht, 11 800 erledigt. Aktuell stapeln sich 27 100 Klagen bei den vier Verwaltungsgerichten, in Sigmaringen sind es 4300. Die Verfahrensdauer ist im Vorjahresvergleich massiv gesunken. Betrug sie für Sigmaringen 2016 noch im Durchschnitt rund zwölf Monate, ist sie im ersten Halbjahr 2017 auf knapp sieben Monate gesunken. Landesweit ist die Dauer von rund acht Monaten 2016 auf fünfeinhalb Monate im ersten Halbjahr 2017 gesunken. (kab)