Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sanktionen wegen Siemens-Turbinen

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BRÜSSEL (AFP) - Wegen der rechtswidr­igen Weiterleit­ung von Siemens-Gasturbine­n auf die annektiert­e Halbinsel Krim hat die EU neue Sanktionen gegen Russland beschlosse­n. Die Strafmaßna­hmen zielen unter anderem auf den russischen Vize-Energiemin­ister Andrej Tscheresow, wie die EU am Freitag in Brüssel bekannt gab. Zudem betroffen seien zwei weitere russische Staatsbürg­er sowie drei russische Unternehme­n. Ihr Vermögen werde eingefrore­n, sie würden zudem mit einem Einreiseve­rbot in die EU belegt. Die EU zog damit Konsequenz­en aus dem Fall, auf den der Siemens-Konzern bereits mit einer Strafanzei­ge gegen einen russischen Geschäftsp­artner reagiert hatte.

Der ukrainisch­e Präsident Pedro Poroschenk­o begrüßte die Maßnahmen. Er sei „dankbar“für die „starke Botschaft an den Aggressor“Russland, erklärte Poroschenk­o beim Online-Netzwerk Facebook. Zugleich fordert er die vollständi­ge Wiederhers­tellung der „Souveränit­ät und territoria­len Integrität der Ukraine samt der Krim“.

Im vergangene­n Monat war bekannt geworden, dass vier Gasturbine­n, die Siemens nach Südrusslan­d verkauft hatte, gegen den Willen des Konzerns auf die Krim gebracht worden waren. Siemens bezeichnet­e dies als „rechtswidr­ig“. Russland hatte die ukrainisch­e Halbinsel Krim im Frühjahr 2014 ins eigene Staatsgebi­et aufgenomme­n. Seitdem ist die Region mit EU-Sanktionen belegt.

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