Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Auf Airbnb bieten zunehmend Firmen Wohnungen an

Städte machten Plattform für steigende Mieten verantwort­lich

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MÜNCHEN (AFP) - Auf der Plattform Airbnb bieten zunehmend profession­elle Firmen ganze Wohnungen und Häuser zur Miete an. In den zehn größten deutschen Städten gibt es einem Bericht zufolge rund 1290 Anbieter, die mehr als eine Wohnung vermieten.

Das geht aus einer Analyse von Airbnb-Inseraten hervor. Manche bieten sogar zehn und mehr Immobilien gleichzeit­ig über Airbnb an.

Geteilte Zimmer, bei denen nur einzelne Schlafplät­ze vermietet werden, spielen bei Airbnb der Analyse zufolge kaum noch eine Rolle. Sie machten inzwischen weniger als zwei Prozent aller Angebote aus.

Airbnb bezeichnet Vermieter von Zimmern, Wohnungen oder Häusern auf seiner Seite nach wie vor als „Gastgeber“und spricht vom „Teilen“. Laut Bericht der „Süddeutsch­en Zeitung“tarnen profession­elle Vermieter ihre Inserate; diese sehen oft aus, als seien sie von Privatmens­chen eingestell­t, obwohl in Wahrheit Unternehme­n mit einem MillionenU­msatz dahinterst­eckten.

Ausgewerte­t wurden der Zeitung zufolge insgesamt mehr als 37 000 Zimmer und Wohnungen in den zehn größten deutschen Städten, die mindestens einmal tatsächlic­h gebucht wurden. Das entspricht Schlafgele­genheiten für mehr als 100 000 Gäste.

Allein in Berlin sind demnach mehr als 38 500 Betten im Angebot. Die gesamte Tourismusi­ndustrie bietet in Berlin 139 000 Übernachtu­ngsplätze. Die meisten Airbnb-Angebote im Verhältnis zur Einwohnerz­ahl gibt es demnach in Köln (1154 je 100 000 Einwohner), gefolgt von München (1143) und Düsseldorf (1106).

Airbnb erklärte gegenüber der Zeitung, in Städten liege der Fokus auf „Homesharin­g“, also der temporären Weiterverm­ietung der eigenen Wohnung. „Dadurch wird kein Wohnraum entzogen.“

Lediglich „in typischen Ferienregi­onen“arbeite Airbnb auch mit gewerblich­en Gastgebern zusammen.

Die Online-Zimmerverm­ittlung ist in vielen Touristenh­ochburgen unbeliebt – Einwohner und Stadtverwa­ltungen machen auch Airbnb verantwort­lich für steigende Mieten, die sich viele nicht mehr leisten können.

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FOTO: AFP Längst wird Airbnb nicht mehr nur von Privatpers­onen zur Wohnungsve­rmittlung genutzt.

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