Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
140 Kinder und 40 Betreuer bevölkern den Campingplatz an der Donau
Seit 2001 veranstaltet die neuapostolische Kirche in Sigmaringen ein Ferienprogramm
SIGMARINGEN - Sommer, Sonne, Wasser, Ferienstimmung pur – das haben 140 Kinder und ihre 40 Betreuer aus der Reutlinger Gegend bereits zum wiederholten Mal auf dem Sigmaringer Campingplatz erlebt.
Seit 2001 veranstaltet die neuapostolische Kirche Süddeutschland Bezirk Reutlingen-West dieses Ferienprogramm. Es findet zwei Jahre hintereinander statt, pausiert anschließend für ein Jahr und ist offen für alle Kinder ab sechs Jahren. Das Gemeinschaftserlebnis und das Miteinander werden bei dieser aktiven Kinder- und Jugendarbeit groß geschrieben und während der sechstägigen Freizeit praktiziert.
Nächstenliebe ist die Richtschnur, die von den Verantwortlichen und Betreuern den Kindern vorgelebt, mit ihnen eingeübt und von den Gästen auf dem Zeltplatz und den Fremden generell miterlebt wird. „Die Kinder und Jugendlichen im Kid’s Camp sind gern gesehene Gäste. Ich kenne die Gruppe seit fünf Jahren und bin begeistert, wie gut die Betreuer die Kinder im Griff haben“, erzählt Erlebnispädagoge Robin Schwarz, der auf dem Campingplatz nahe der Donau angestellt ist. Auch die Camper in den Wohnwagen und Wohnmobilen, die in der Hauptferienzeit den Platz belegen, sind voll des Lobes über den angenehmen Umgang unter- und miteinander. Stefan Walter, der zusammen mit Stephan Dietrich das Kid’s Camps leitet, spricht für die vielen Ehrenamtlichen, die jedes Jahr begeistert mit dabei sind. „Uns allen geht es um jedes einzelne Kind. Keines ist verpflichtet, außer beim Spülen mitzuhelfen, etwas zu tun. Alles geschieht auf freiwilliger Basis, so auch das gemeinsame Beten im Laufe des Tages oder die Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst.“
Tochter Melina Walter ist wie viele andere Jugendliche im Camp seit Kindesbeinen mit dabei und übt heute die Funktion einer Betreuerin aus. Zusammen mit einem männlichen Betreuer und einem Jugendbetreuer, der noch in sein Amt hineinwächst, ist sie für eine der zwölf Zeltgruppen verantwortlich. Die Kinder schlafen in den Blockbohlenhäusern, in Fasshotels und in Zelten.
Nach einem ausgiebigen Frühstück entscheiden sie sich, an welchen Angeboten sie teilnehmen möchten: In Kanus paddeln, im Hochseilgarten klettern oder in der Donau unterhalb des Zeltplatzes schwimmen, sind die Höhepunkte der Woche. Alles geschieht unter Aufsicht, niemand wird allein gelassen. Wer am Zeltplatztag durch das Gelände spazierte, konnte vor jedem Blockhaus und unter jedem Sonnenschirm Grüppchen von Kindern und Jugendlichen bei den unterschiedlichsten Aktivitäten beobachten. Sie bastelten, malten, spielten Stadt-Land-Fluss und Tischtennis, knüpften Freundschaftsbändchen oder werkelten in der KinderWerkstatt mit Bohrer, Lötkolben und Feilen an kleinen Holzmitbringseln. Eine der Betreuerinnen übte mit einer Gruppe Tanzschritte zu Macarena, dem Sommerhit aus den 1990erJahren, ein.
Gemäß dem Motto des diesjährigen Kid’s Camps „Miteinander eins sein“werden die 140 Kinder plus Betreuer mit einer spontanen Tanzeinlage die Eltern am Abholtag überraschen und anschließend mit vielen positiven Eindrücken zurück nach Reutlingen fahren.
„Alles geschieht auf freiwilliger Basis“, sagt Leiter Stephan Dietrich über die Gebete und Gottesdienste, die nicht verpflichtend seien.