Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Rene Stauß knackt 8000-Punkte-Marke
Zehnkämpfer erfüllt sich seinen Traum
DÜSSELDORF (gsch) - Rene Stauß, Siebenkämpfer aus Benzingen, hat zum ersten Mal in seiner Karriere die 8000-Punkte-Marke geknackt. Sieben Zehnkämpfer waren vom Deutschen Leichtathletikverband für den Thorpe-Cup, einen Mehrkampfländerkampf zwischen Deutschland und den USA, in Düsseldorf nominiert worden, fünf davon kamen in die Länderkampfwertung. Eine feste Größe in dieser Zehnkampfmannschaft ist inzwischen Rene Stauß, der sich seine ersten Sporen in der Leichtathletik im Trikot der LG Sigmaringen verdient hat. Dieses Mal trat er im Nationaltrikot an und mit jetzt fünf Teilnahmen bei diesem Länderkampf gehört der Europameisterschaftsteilnehmer des vergangenen Jahres inzwischen zu den erfahrenen Mehrkämpfern.
Los ging es mit den 100 Metern. Bei leichtem Gegenwind war er mit seinem Einstand in 11,30 Sekunden nicht ganz zufrieden. Klasse dafür sein Weitsprung. Mit 7,22 Metern gehörte er zu den besten Springern des Tages und auch mit seinem Kugelstoß auf 14,23 Metern mit der 7,26 Kilogramm schweren Kugel konnte er zufrieden sein. Überragend war sein Hochsprung. Mit glänzenden 2,11 Metern war der ehemalige Spezialspringer den anderen Zehnkämpfern um Längen überlegen und schob sich weit nach vorne. Nach den abschließenden 400 Metern in 50,76 Sekunden „übernachtete“er als Vierter mit 4089 Punkten. Der zweite Tag begann mit dem 110-Meter-Hürdenlauf in 15,40 Sekunden. Überragend dann Stauß’ Diskuswurf mit neuer persönlicher Bestweite. Er warf die 2-KiloScheibe auf 47,21 Meter, war damit wie bereits im Hochsprung der beste Athlet des gesamten Feldes und eine Zehnkampfbestleistung lag plötzlich für ihn in der Luft. Während sich die besten Amerikaner langsam nach hinten verabschiedeten, gab es vorne einen Dreikampf zwischen drei Deutschen. Mittendrin: Rene Stauß. Nach ausgezeichneten 4,95 Metern im Stabhochsprung, als er seine Besthöhe nur knapp verfehlte, ging es Richtung 8000-Punkte-Marke. Glänzend war auch Stauß’ Speerwurf mit dem 800-Gramm-Gerät, das er auf 58,58 Meter schleuderte und damit seine Bestleistung knapp verfehlte. Er übernahm nach neun Disziplinen die Führung. 4:39,17 Minuten, eine neue Bestzeit, war sein Ziel für die abschließenden 1500 Meter, denn dann hätte er 8000 Punkte geholt. Lange hielt er mit seinem Mannschaftskameraden Ituah Enahoru mit, der am Ende den Sieg für Deutschland mit knappem Vorsprung und 8028 Punkten holte, quälte sich über den Marathon der Zehnkämpfer und wurde im Ziel mit einer neuen Bestzeit belohnt. Mit 4:37,73 Minuten gelang ihm fast eine Punktlandung und am Ende war es geschafft. Zum ersten Mal beendete er einen Zehnkampf über den magischen 8000 Punkten, mit 8009 Punkten belegte er Platz zwei in der Länderkampfwertung und trug zum Gesamtsieg der deutschen Mannschaft mit 38642 Punkten gegen die USA, die mit ihren fünf Zehnkämpfern 37321 Punkt holte, bei. Das Ganze als „Feierabendzehnkämpfer“der beruflich als Bildungsreferent beim Württembergischen Verband einen Vollzeitjob hat und nur in seiner Freizeit trainieren kann.