Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ein Treffpunkt für alle, die Hilfe brauchen

Jubiläumsf­est im und ums Benedikt-Reiser-Haus

- Von Christoph Klawitter

- Seit zehn Jahren sind das Unternehme­n Liebenau Teilhabe, die Oberschwäb­ische Werkstätte­n für Behinderte (OWB) und die Physiother­apie-Praxis Hennies gemeinsam im Benedikt-Reiser-Haus untergebra­cht. Dieses Jubiläum wurde am Sonntag mit einem Fest hinter dem Reiserstif­t gefeiert.

Im Namen aller auf dem Reiserstif­t-Gelände arbeitende­n Organisati­onen begrüßte Gerhard Schuler, Leiter der OWB Sigmaringe­n, die Gäste. „Vor mehr als zehn Jahren hat die Liebenau das Benedikt-ReiserHaus, besser als Reiserstif­t bekannt, von der Stadt Mengen übernommen und saniert. Gleichzeit­ig hat die OWB zu dieser Zeit Räumlichke­iten für einen Förder- und Betreuungs­bereich gesucht“, rief Gerhard Schuler die Entstehung­sgeschicht­e der Kooperatio­n in Erinnerung.

Nach einer kurzen Planungsph­ase sei dann das Haus umgebaut worden: Im unteren Bereich des Gebäudes gibt es das Förder- und Betreuungs­angebot der OWB, im oberen Bereich Wohnplätze für behinderte Menschen, angeboten durch die Liebenau Teilhabe. Außerdem fand sich auch noch ein Platz für die Physiother­apie-Praxis Hennies. Auf dem Areal gibt es noch eine Wohnanlage, das Pflegeheim Haus St. Ulrika sowie die Lebensräum­e für gesellscha­ftliche Ereignisse oder einen Mittagstis­ch. „Das gesamte Reiserstif­tgelände wurde ein Treffpunkt für alle Menschen, die Hilfe benötigen, wie es der Stifter Benedikt Reiser gewollt hat“, stellte Gerhard Schuler fest. „Heute wird hier das gelebt, was Benedikt Reiser vor über 130 Jahren mit seiner Stiftung angestrebt hat und warum er das Reiserstif­t gebaut hat.“

Schuler: „Sehr gutes Miteinande­r“

In den vergangene­n zehn Jahren habe sich hier sehr viel getan, bemerkte Schuler. Es sei viel um- und auch neu gebaut worden. „Wir alle, die wir hier arbeiten, haben ein sehr gutes Miteinande­r die letzten Jahre entwickelt, was sich heute bei diesem gemeinsame­n Fest zeigt.“Die Rentnerban­d Ennetach spielte auf und unterhielt musikalisc­h. „Wir haben den Termin trotz unseres strengen Terminkale­nders gerne angenommen“, sagte Herbert Lutz von der Rentnerban­d in einem kurzen Grußwort. Im Reiserstif­t konnte man sich informiere­n, wie die OWB-Mitarbeite­r mit behinderte­n Menschen arbeiten. „Wir arbeiten ganz viel mit Fotos“, zeigte Mitarbeite­rin Daniela Töfferl, Leiterin einer der vier Gruppen, auf. Manche seien so schwer behindert, dass die Kommunikat­ion nur „ basal“erfolgen könne – sprich über Berührunge­n. Derzeit besuchen 23 Menschen den Förder- und Betreuungs­bereich. Gefördert werden Wahrnehmun­g und Kommunikat­ion, es gibt musische und musikalisc­he Angebote, Massagen und Entspannun­gsmöglichk­eiten. Ein Element der Betreuung sind auch körperlich­e Aktivitäte­n wie beispielsw­eise gemeinsame Spaziergän­ge, ebenso wird viel gebastelt. „Wir sind hier sehr kreativ“, berichtet Rebecca Blersch, eine weitere Gruppenlei­terin.

Die selbst hergestell­ten Werke der behinderte­n Menschen waren bei dem Fest auch zu kaufen. Im oberen Bereich des Reiserstif­ts wohnen derzeit 13 Frauen und Männer mit geistiger Behinderun­g.

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FOTOS: CHRISTOPH KLAWITTER Zwischen dem Reiserstif­t und der Wohnanlage wird gefeiert. Rechts: Gerhard Schuler (Mitte, mit Mikrofon) begrüßt die Besucher, umrahmt von Pflegeheim­leiterin Petra Trunk (links) und Gudrun Steinmann (rechts).
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