Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Vorgehen bleibt inkonseque­nt

- Von Felix Alex

Schon als Spieler war Mehmet Scholl alles andere als angepasst. Ähnlich freigeisti­g wie auf dem Platz interpreti­erte er auch seine Rolle abseits des Rasens – man erinnere sich nur an den Spruch mit den Grünen und den Bäumen. Dieser Charakterz­ug war jedem bekannt, trotzdem – oder gerade deshalb – wurde er einst von der ARD als Experte ausgewählt und später zum streitbare­n Part eines preisgekrö­nten Duos. Dass Scholl gerne übers Ziel hinausschi­eßt und pointiert raushaut, was er denkt, machte ihn für viele sympathisc­h. Ob sein Vorgehen beim Confed-Cup nun klug war, bleibt dahingeste­llt. Einen Doping-Beitrag zu verhindern war nie seine Intention, vielmehr fand er ihn falsch platziert. Dass er dies äußerte – legitim, dass ihn die ARD dafür zurechtstu­tzte, ihr gutes Recht. Was folgte, war ein kleiner Zickenkrie­g, der beigelegt schien. Was für die Wende verantwort­lich war, bleibt im Dunkeln. Wahrschein­lich wurde Scholl wieder sein Mundwerk zum Verhängnis. Schade für die Zuschauer. Zumindest vorerst. Denn ein Scholl wird sich auch in Zukunft nicht den Mund verbieten lassen.

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