Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Platzhalter
Shahid Khaqan Abbasi (Foto: AFP) hat seit Anfang August ein Spitzenamt in Pakistan inne. Die Macht hat er damit aber noch lange nicht. Das pakistanische Parlament wählte den Ex-Ölminister zwar zum Nachfolger des wegen Korruptionsverdacht abgesetzten Premierministers Nawaz Sharif. Abbasis wichtigstes Qualifizierungsmerkmal für den Spitzenjob dürfte dabei seine Loyalität zur Dynastie der Sharifs sein. Die korruptionsbelastete SharifFamilie will die Macht in dem
200-Millionen-Einwohner-Land noch längst nicht abgeben. Hinter den Kulissen wartete noch bis vor Kurzem Nawaz’ Bruder Shahbaz Sharif, der den Übergangspremier ablösen sollte. Nach nur 45 Tagen sollte Abbasi ursprünglich den Weg für die Wahl von Shahbaz Sharif freimachen. Dieser ist derzeitige Gouverneur des Punjab, der Machtbasis des Sharif-Clans.
Überraschend änderte jedoch Nawaz Sharif am vergangenen Freitag die Pläne für seine Nachfolge. Nun soll sich seine Frau, Kulsoom Nawaz, um den frei gewordenen Sitz ihres Mannes im Parlament bewerben, teilte die Regierungspartei PML-N mit. Aus Parteikreisen hieß es, sie werde nicht als Regierungschefin kandidieren. Somit ist es wahrscheinlich, dass Abbasi bis Ende der Legislaturperiode im Juni
2018 im Amt bleibt. (dpa/AFP)