Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Zwölf Musikanten beteiligen sich am „Aufspielen“

Das spontane Singen und Musizieren im Rengetswei­ler Gasthof „Rumpelstil­zchen“wird immer beliebter

- Von Karlheinz Kirchmaier

RENGETSWEI­LER - Seit der Arbeitskre­is Volksmusik des Landesmusi­krats Baden-Württember­g vor zehn Jahren das Projekt „Aufspielen beim Wirt“startete, findet spontanes Singen und Musizieren in Wirtshäuse­rn ohne Anlass und ohne Bühne immer häufiger statt. So auch zum sechsten Mal am vergangene­n Freitagabe­nd im neuen alten Wirtshaus „Rumpelstil­zchen“in Rengetswei­ler.

Die Wirtsleute Dieter und Annemarie Liegmann nahmen vor einem Jahr das 30-jährige Bestehen ihres Wirtshause­s zum Anlass, den alten Brauch auch in ihrer Gaststätte ins Leben zu rufen. Beide sind zumal Freunde der Volksmusik, und die Wirtin spielte selbst lange Jahre Akkordeon. Der Wirt, seine Frau und seine zwei Töchter sowie die zahlreiche­n Gäste waren nach dem ersten Treffen gleich begeistert. Heute braucht Dieter Liegmann keine Musiker mehr zu engagieren. Sie kommen von Mal zu Mal selbst und haben am „Aufspielen beim Wirt“mindestens so viel Spaß und Freude wie die Gäste. „Auch heute sind wieder viele befreundet­e Musikanten da, die nacheinand­er und zwischendu­rch auch gemeinsam auftreten. Mittlerwei­le ist die Veranstalt­ung fast schon zum Selbstläuf­er geworden“, erklärte der Wirt mit berechtigt­em Stolz.

Rappelvoll war am Freitagabe­nd das „Rumpelstil­zchen“. Bereits um 17 Uhr kamen die ersten, meist älteren Gäste aus der näheren Umgebung ins Wirtshaus, um gemeinsam mit dem früheren Rengetswei­ler Schul- und Chorleiter Bernd Lernhart in lockerer Atmosphäre bekannte Volksliede­r zu singen. Lernhart, der das Singen mit seiner Gitarre begleitete, hatte zur Verstärkun­g Arthur Wehrle aus Schonach dabei, der jeweils zu den Liedern die Melodie vorgab. Nachdem die rund 35 Sänger mit Begeisteru­ng gemeinsam alle Strophen von zehn bekannten deutschen Volksliede­rn gesungen hatten und die ersten Musikanten im Wirtshaus eintrafen, endete das „Wirtschaft­ssingen“und die Sänger konnten sich von den nach und nach eintrudeln­den Musikanten mitreißen lassen.

Den Anfang des zweiten Teils machte das Duo Ralf Dufner (Akkordeon) und Ingo Dreher (Gitarre und Bariton) vom Kehlbach Express. Sie spielten zur Eröffnung den Song „Aus Böhmen kommt die Musik“und sorgten mit ihrer böhmischen Musik gleich für die richtige Stimmung. Danach ging es Schlag auf Schlag. Wer kam, spielte mit, so einfach war das Programm.

Insgesamt beteiligte­n sich zwölf Musikanten am sogenannte­n „Aufspielen“: Kurt Riester aus Leiberting­en mit dem Akkordeon und Werner Bub aus Sigmaringe­n mit einer kleinen diatonisch­en Handharmon­ika sowie das Duo Reinhold Strehl (Gitarre) und Peter Maucher (Gitarre) aus Meßkirch, das Duo Werner vom „Bodensee“(Akkordeon) und Wolfgang Frosch (Bassgitarr­e) aus Konstanz und Überlingen, das Duo Rainer Kuri (Trompete) und Peter Maucher (Trompete) aus Meßkirch sowie das Duo Kehlbach-Express (Akkordeon, Bariton, Gitarre) aus dem Linzgau und Bodenseekr­eis. Sie alle begeistert­en mit Schlagern, Evergreens, Oldies und volkstümli­cher Musik. Den Akteuren war die Begeisteru­ng und Liebe zur Musik anzumerken.

Der nächste Musikanten-Treff im „Rumpelstil­zchen“findet am Freitag, 10. November statt. Das Wirtshaus ist mittlerwei­le als „musikanten­freundlich­e Gaststätte“anerkannt. Der Landesmusi­krat sprach diese Ehrung anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Wirtshause­s im Mai vergangene­n Jahres aus.

 ??  ?? Die beiden Meßkircher Rainer Kuri und Peter Maucher treten im „Rumpelstil­zchen“mit ihren Trompeten auf.
Die beiden Meßkircher Rainer Kuri und Peter Maucher treten im „Rumpelstil­zchen“mit ihren Trompeten auf.
 ?? FOTOS: KHK ?? Der Kehlbach-Express tritt mit Akkordeon und Bariton beim „Aufspielen“in Rengetswei­ler auf.
FOTOS: KHK Der Kehlbach-Express tritt mit Akkordeon und Bariton beim „Aufspielen“in Rengetswei­ler auf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany