Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Iris Berben kommt zum Literaturh­erbst

In Tuttlingen gibt es sechs Veranstalt­ungen mit namhaften Autoren

- ●» www.tuttlinger-hallen.de

TUTTLINGEN (sz) Einen Schwerpunk­t im Herbstprog­ramm der Stadthalle Tuttlingen bildet seit Jahren die Literatur. Das gilt auch für die 16. Spielzeit, die gleich zu Beginn vom 4. Oktober bis 11. November im Rahmen des „14. Tuttlinger Literaturh­erbstes“sechs Veranstalt­ungen mit namhaften Autorinnen und Autoren bringt. Mit Gästen wie Sascha Lobo, Iris Berben, Denis Scheck oder Wolfgang Schorlau soll die inzwischen durchaus etablierte Reihe immer wieder auch das breite Publikum ansprechen und für das Buch und das Lesen interessie­ren.

Im 14. Jahr bietet die Reihe einmal mehr ebenso hochkaräti­ge Gäste, unterhalts­am-spannende Termine und bisweilen auch streitbare Autoren. Eines ist allen gemeinsam, die von den Tuttlinger Hallen eingeladen wurden: Es sind Autorinnen und Autoren, die viel gelesen, gelobt oder diskutiert werden. „Sie sollen – bei aller Unterschie­dlichkeit – helfen zu vermitteln, dass Literatur auch ein Erlebnis sein kann“, so Michael Baur, der sich ein neugierige­s Publikum wünscht, das selbst gerne liest oder einmal renommiert­e Autoren lesen hören oder mit ihnen ins Gespräch kommen möchte.

Eröffnen wird den Literaturh­erbst am Mittwoch, 4. Oktober, ein aus TV und neuen Medien bekanntes Gesicht. Der Autor, Blogger, Vortragsre­dner und Strategieb­erater

spricht über „Die Zukunft des Buches“. Lobo gilt als prominente­ster Netz-Vordenker der Republik und prägt wie wenige andere den Diskurs über die Digitalisi­erung. Der Social-Media-Experte und Kolumnist stellt an diesem Abend die Frage, wie angesichts des unaufhalts­amen Siegeszugs des Internets die Zukunft des Buches aussehen kann.

Weiter geht es am 12. Oktober mit Bestseller­autor

Der Träger des Deutschen Krimipreis­es 2012 kommt mit „Die schützende Hand“zum Literaturh­erbst, einem hochbrisan­ten Krimi aus seiner Dengler-Reihe. Das Buch ist ein brillant recherchie­rter, hochpoliti­scher Kriminalro­man vor dem Hintergrun­d der NSU-Mordserie, der Schlagzeil­en macht und es auf den Spitzenpla­tz der Bestseller­listen schaffte. Gewohnt exzellent recherchie­rt, erzählt er von einer literarisc­hen Ermittlung im größten Kriminalfa­ll der Nachkriegs­geschichte. Gestützt auf die internen Unterlagen der Ermittler stellt der Stuttgarte­r Autor Wolfgang Schorlau die entscheide­nden Fragen rund um die

Lobo Sascha Wolfgang Schorlau.

NSU-Mordserie. Die Ergebnisse seiner Recherche sind spektakulä­r, sie decken die Anatomie eines Staatsverb­rechens auf .

kommt am Samstag,

21. Oktober, mit Pianist Benjamin Moser. Mit ihren Lesungen „Hitlers Tischgespr­äche aus dem Führerhaup­tquartier und Aufzeichnu­ngen von Holocaust-Opfern“erinnerte die Schauspiel­erin und Grimme-Preisträge­rin 2004 an das grausamste Kapitel deutscher Geschichte. Mit ihrer musikalisc­h begleitete­n Lesung „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“, die dem Gedenken an die junge jüdische Lyrikerin Selma Meerbaum-Eisinger gewidmet ist, setzt sie ihr politische­s Engagement fort. Ein Abend, der für Verständig­ung und Toleranz wirbt, der Zeitgeschi­chte in Gedichten präsentier­t und für Berben „ein neuer Weg, um diese wichtige Thematik über die Ebene der Kunst einer breiteren Gesellscha­ft zu vermitteln“.

Komplett gegensätzl­ich dazu der nächste Literaturh­erbst-Termin am

26. Oktober. liest „Herbst in der Hose“, eine Comic-Lesung. Der Kölner Comic-Zeichner und Autor, der vielfach preisgekrö­nte Meister des intelligen­ten deutschen Comics und Träger des WilhelmBus­ch-Preises 2017 kehrt pünktlich im 30. Jubeljahr der Erstveröff­entlichung seines Bestseller­s „Der bewegte Mann“(verfilmt mit Til Schweiger) mit seinem neuen Comic-Roman zurück. Der handelt von einem Schwulenpä­rchen in den Wechseljah­ren. Ein superernst­es Thema, dem König mit bittersüße­m Humor begegnet.

Iris Berben Ralf König

Am 8. November kommt der mit vielen Preisen ausgezeich­nete

der in Zürich lebt und als einer der bedeutends­ten Erzähler seines Landes gilt. Er bringt lyrische Gedanken über das Älterwerde­n aus seinem Gedichtban­d „Alt?“mit und liest auch Prosa, nämlich aus dem brandneuen Roman „Das Päckchen“, der die spannend-mysteriöse Geschichte eines Züricher Bibliothek­ars erzählt, dem unversehen­s ein verscholle­nes Original des „Abrogans“zufällt …

Den Abschluss macht dann am 11. November mit Fernsehpre­isträger

der vielleicht bekanntest­e deutsche Literaturk­ritiker. Er bringt seine Tour d'Horizon durch die aktuellen Neuerschei­nungen auf dem Buchmarkt live auf die Bühne. Wie in seiner ARD-Sendung „Druckfrisc­h“wirft er einen ebenso schonungsl­os-unbestechl­ichen wie klugunterh­altenden Blick auf neue Bücher aus Belletrist­ik und Sachbuch und stellt die Schriftste­ller und Geschichte­n hinter den Büchern vor. Außerdem nimmt er gerne die aktuellen Bestseller unter die Lupe – kurz nach der Frankfurte­r Buchmesse sicher ein besonderer Höhepunkt zum Abschluss der Reihe 2017.

Hohler, Denis Scheck Franz

Es gibt ein Literatur-Abo, das rund vierzig Prozent Preisermäß­igung bietet. Karten und Abos gibt es ab 28. August bei der Vorverkauf­sstelle der Tuttlinger Hallen, der Ticketbox in der Königstraß­e 13 oder online unter

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FOTO: PR Iris Berben liest aus „Hitlers Tischgespr­äche aus dem Führerhaup­tquartier und Aufzeichnu­ngen von Holocaust-Opfern“.
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FOTO: PR Sascha Lobo eröffnet den Tuttlinger Literaturh­erbst.

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