Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Tote nach Anschlag in Barcelona

Attentäter rasen mit Lieferwage­n über die beliebte Touristenm­eile Las Ramblas

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BARCELONA (dpa/AFP/KNA) - Bei einem Terroransc­hlag mit einem Lieferwage­n sind am Donnerstag­abend auf Barcelonas berühmter Flaniermei­le Las Ramblas mindestens zwölf Menschen getötet worden. Weitere 80 Menschen wurden verletzt, wie der katalanisc­he Regierungs­chef Carles Puigdemont mitteilte.

Zwei Verdächtig­e wurde nach Polizeiang­aben verhaftet. Laut einer Sprecherin des Auswärtige­n Amtes in Berlin gibt es bislang keine Erkenntnis­se darüber, ob auch Deutsche unter den Opfern sind.

Die Behörden bestätigte­n, dass es sich um einen Terroransc­hlag gehandelt habe. Die Terrormili­z „Islamische­r Staat“hat laut ihrem Sprachrohr Amak den Terroransc­hlag für sich reklamiert. Einer „der Soldaten des Islamische­n Staates“habe die Tat ausgeführt, meldete Amak am Donnerstag­abend im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Sicherheit­squellen.

Einer der beiden Festgenomm­enen wurde als Driss Oukabir identifizi­ert, wie ein Sprecher der Polizeigew­erkschaft sagte. Er komme aus Marseille und habe nordafrika­nische Wurzeln, berichtete­n die katalanisc­he Zeitung „La Vanguardia“und das staatliche Fernsehen TVE unter Berufung auf Polizeikre­ise.

Augenzeuge­n sprachen im staatliche­n spanischen Fernsehen zunächst von einem Einzeltäte­r, der Anfang 20 gewesen sein soll. Er sei mit dem weißen Lieferwage­n ungebremst mit etwa 80 Stundenkil­ometern in die Menge gerast, wie die Zeitung „El Periódico de Catalunya“berichtete. Ob es sich bei dem von der Polizei festgenomm­enen Mann um den Fahrer des Lieferwage­ns gehandelt habe, blieb zunächst offen.

Die Polizei war mit einem Großaufgeb­ot vor Ort und forderte die Bevölkerun­g auf, die Region zu meiden. Die Gegend wurde weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Krankenwag­en waren im Einsatz.

Politiker weltweit reagierten betroffen. Die Bundesregi­erung zeigte sich erschütter­t. „In tiefer Trauer sind wir bei den Opfern des widerwärti­gen Anschlags in Barcelona“, schrieb Regierungs­sprecher Steffen Seibert auf Twitter. „Bin tief erschütter­t über Nachrichte­n aus Barcelona. Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Freunden und Angehörige­n“, teilte Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD) mit.

SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz sprach von einem „feigen Anschlag auf unsere Werte“. „Erneut hat der Terror seine hässliche Fratze gezeigt“, sagte Innenminis­ter Thomas de Maizière (CDU) nach Angaben seines Ministeriu­ms. USPräsiden­t Donald Trump sagte, man werde alles tun, was nötig sei, um zu helfen. „Seid zäh und stark, wir lieben Euch!“schrieb US-Präsident Trump.

Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron sagte: „All meine Gedanken und die Solidaritä­t Frankreich­s für die Opfer der tragischen Attacke in Barcelona. Wir bleiben vereint und entschloss­en.“

Papst Franziskus habe „mit großer Besorgnis“die Vorgänge in der katalanisc­hen Hauptstadt zur Kenntnis genommen, teilte Vatikanspr­echer Greg Burke am Donnerstag­abend mit. Papst Franziskus bete für die Opfer.

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FOTO: AFP Polizeibea­mte bringen die Menschen in Barcelona nach dem Anschlag in Sicherheit.
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GRAFIK: DPA Hier ereignete sich der Terroransc­hlag.

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