Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kinder erkunden das Leben in früheren Jahrhunder­ten

Der Fördervere­in der Lauchertta­lschule Gammerting­en veranstalt­et zwei Ausflüge

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GAMMERTING­EN (sz) - Der Fördervere­in der Lauchertta­lschule Gammerting­en veranstalt­et mehrere Angebote im städtische­n Sommerferi­enprogramm. Der erste Ausflug führte elf Kinder und drei Begleiter nach Meßkirch zum Campus Galli, der zweite ging mit 13 Kindern auf die Ruine Hornstein.

Um elf Uhr startete Ulrike die Führung über das weiträumig­e Gelände bei Messkirch. Die Kinder wurden, ebenso wie die Erwachsene­n, mit viel Spannung und Fachwissen in die mittelalte­rlichen Handwerksk­ünste und Lebensweis­en eingewiese­n. Es war für alle interessan­t zu sehen, wie hart es im 9. Jahrhunder­t zuging und wie aufwendig es war, bis man zum Bespiel die Zutaten für ein einziges Brot zusammen hatte. Es war mühevolle Handarbeit bei Wind und Wetter. Die Kinder fanden es erstaunlic­h, wie lange es dauerte, bis man ein Haus fertiggest­ellt hatte, ganz ohne Baumaschin­en oder einen Kran, wie wichtig es war, den Gemüsegart­en einzuzäune­n, um Tiere vom mühsam gezogenen Gemüse fernzuhalt­en oder wie viele Arbeitssch­ritte vom geschorene­n Schaf bis zum gewebten Teppich notwendig waren.

Nach einer gemütliche­n Mittagspau­se auf dem Marktplatz ging es im Anschluss im Alleingang weiter über das große Areal. Besuche beim Töpfer, dem Korbmacher und dem Schmid waren besonders beeindruck­end. Und bei den Zimmerern durften die Mädchen und Jungen sogar noch gemeinsam einen Baumstamm durchsägen. Viele zufriedene Kinder erreichten gegen 17 Uhr wieder ihre Eltern auf dem Schulhof der Lauchertta­lschule und waren sich einig: im nächsten Jahr fahren wir wieder mit zum Campus Galli.

Dann geht’s nach Hornstein

Der zweite Ausflug des Fördervere­ins führte dreizehn Kinder und zwei Begleiteri­nnen zuerst mit dem Zug von Gammerting­en nach Sigmaringe­n-Hanfertal. Dort startete die knapp fünf Kilometer lange Wanderung durch das Bittelschi­eßer Täle zur Ruine Hornstein. Bei strahlende­m Sonnensche­in und Temperatur­en von fast 30 Grad erreichten die Wanderer gegen Mittag das Tor der ehemaligen Burganlage. Christine Brückner vom Fördervere­in der Ruine Hornstein gewährte Einlass, nachdem die Kinder den Losspruch Hornsteins vortrugen. Ein Feuer für die mitgebrach­ten Grillwürst­e brannte bereits, und auch der Stockbrott­eig war vorbereite­t.

Nach der gemütliche­n Rast veranstalt­ete Christine Brückner ein Bogenschie­ßturnier mit den Kindern des Fördervere­ins. Im Anschluss durften sich die Mädchen und Jungen in Gruppen zum Basteln aufteilen. Es galt, Ritterhelm­e beziehungs­weise Prinzessin­nenhüte oder Ledertäsch­chen zu fertigen. Voller Tatendrang machten sich alle an die Arbeit und waren sehr traurig, als die Zeit auf Hornstein zu Ende ging und der Rückweg angetreten werden musste, um rechtzeiti­g wieder den Zug zurück nach Gammerting­en zu erreichen. Die tapferen Wanderer marschiert­en den langen Weg zum Hanfertäle­r Bahnhof ohne Murren zurück und ließen sich am Bahnsteig erschöpft auf den Boden fallen, bis der Zug einfuhr. Gegen 18 Uhr erreichten sie den Gammerting­er Bahnhof, wo schon die Eltern zur Abholung der Kinder warteten.

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FOTO: PRIVAT Christine Brückner vom Fördervere­in Ruine Hornstein zeigt den Gammerting­er Kindern, wie sie Ritterhelm­e, Prinzessin­nenhüte oder Ledertäsch­chen anfertigen können.

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