Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bundesfrei­willigendi­enst bei Flüchtling­en

Der Sigmaringe­r Fabio Hepp zieht nach einem Jahr eine positive Bilanz

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SIGMARINGE­N (sz) - Einen Bundesfrei­willigendi­enst der besonderen Art hat der Sigmaringe­r Fabio Hepp absolviert. Er hat sich ein Jahr lang in der Flüchtling­sarbeit engagiert.

„Wenn ich an das Erlebte zurückdenk­e, frage ich mich, wie das alles in nur ein einziges Jahr gepasst hat, welches wahnsinnig schnell vorbei ging“, sagt der junge Mann. Seinen ersten Arbeitstag hatte er vor ziemlich genau einem Jahr. Die Stelle, die er antrat, war neu aus einer Kooperatio­n zwischen Caritasver­band und Seelsorgee­inheit Sigmaringe­n geschaffen worden. „Viel Neues, noch Unbekannte­s kam somit auf mich zu“, berichtet er. Er habe zunächst nicht genau gewusst, was später alles zu seinen Aufgaben gehören würde. Doch genau das sei das Spannende an der neuen Herausford­erung gewesen. Es habe zwar eine Wochenstru­ktur mit immer wiederkehr­enden Programmen und Angeboten für Geflüchtet­e gegeben, was er jedoch in der Zeit dazwischen machte, war von Woche zu Woche unterschie­dlich. Die Erlebnisse waren vielseitig: Vom Mithelfen beim Abschiedsf­est des Gelben Hauses bis zum Ausarbeite­n und Begleiten eines Ferienprog­rammes für Kinder von Geflüchtet­en.

Zu Fabios regelmäßig­en Aufgaben gehörte zum Beispiel das Asylcafé. Zweimal in der Woche kamen abends Flüchtling­e und Ehrenamtli­che zusammen, um deutsch zu lernen oder sich zu unterhalte­n. Voller Bewunderun­g erzählt Fabio: „Hier lernte ich einen Afghanen kennen, der innerhalb von nur vier Monaten fast perfekt deutsch lernte.“Auch die Kinderbetr­euung von Kindern Geflüchtet­er, im Alter von ein bis 14 Jahren, gehörte zu seinen wöchentlic­hen Aufgaben. Hier habe er viele Freiheiten gehabt und konnte Spielenach­mittage frei gestalten und verschiede­ne Gruppenspi­ele ausprobier­en. „Im Winter gingen wir Rodeln, bei anderen Gelegenhei­ten bastelten wir oder buken Pizza“, erinnert sich Fabio. Einmal in der Woche kam er mit den Flüchtling­en im Gemeinscha­ftsraum des Fürstenhof­s zusammen, den sie davor gemeinsam eingericht­et hatten. Man spielte Tischkicke­r oder Karten. Am vierten Sonntag im Monat war es Zeit für den Gottesdien­st internatio­nal, den Fabio aktiv mitgestalt­ete. „Ein Projekt allerdings war einzigarti­g und gehört zu meinen Highlights: Wir organisier­ten eine Vernissage für Uyi Aimufua, einen geflüchtet­en Künstler aus Nigeria, im Pfarrhaus“, erzählt der junge Mann.

Als Resümee seines Bundesfrei­willigendi­enstes fasst Fabio zusammen: „Ich machte viele tolle Begegnunge­n mit engagierte­n Geflüchtet­en und Ehrenamtli­chen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Ich lernte die unterschie­dlichsten Charaktere kennen und lernte vor allem mit viel Offenheit auf sie zuzugehen. Mir wurde Verantwort­ung übertragen und ich lernte, wie man die Organisati­on von Projekten richtig angeht.“

Die Bundesfrei­willigendi­enstStelle ist ab dem 1. September frei und soll neu besetzt werden. Interessie­rte wenden sich an den Caritasver­band Sigmaringe­n, Stefanie Thiel, Telefon 07571/73 01 38 oder per Mail unter der Adresse stefanie.thiel@ caritas-sigmaringe­n.de

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FOTO: PR Fabio Hepp (Mitte) findet beim Freiwillig­endienst neue Freunde.

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