Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Die Vorfreude ist viel größer als die Anspannung“
Der Geschäftsführer des Handball-Zeitligisten HBW Balingen-Weilstetten zur Vorbereitung und zu Zielen
BALINGEN (sz) - Die „Gallier von der Alb“starten an diesem Samstag in ihre Mission Wiederaufstieg. Nach dem erwartungsgemäßen Ausscheiden aus dem DHB-Pokal gegen den deutschen Meister Rhein-NeckarLöwen sprachen wir mit Geschäftsführer Wolfgang Strobel über die Vorbereitung und seine Einschätzung für die kommende Saison.
Herr Strobel, am Wochenende war das erste Pflichtspiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen. Die Gallier von der Alb haben das Spiel erwartungsgemäß verloren. Wie waren Sie mit dem Auftritt der Mannschaft zufrieden und welche Erkenntnisse brachte das Spiel?
Das Spiel gegen die Rhein-NeckarLöwen war zum Abschluss der Vorbereitung nochmals ein richtig harter Test für uns. Bei dem Spiel stand aber vielmehr im Vordergrund, dass wir als Mannschaft weiter zusammenwachsen und dieser Prozess auch weitergeht. Man hat gesehen, dass das funktioniert und das war die wichtigste Erkenntnis aus dem Spiel.
Nach den Erfahrungen der letzten Saison hat Trainer Rúnar Sigtryggsson die Belastung in der Vorbereitung anders verteilt. Wohl mit Erfolg, denn es gab mit Lars Friedrich nur einen leicht angeschlagenen Spieler...
Wir haben in der Planung der Vorbereitung mehr Wert auf Erholungsphasen und auf die Planung der Spiele und der Turniere gelegt. Wir haben an keinem Tag zwei Spiele gemacht, was von der Belastung deutlich besser war. So konnten wir härter trainieren, was dazu geführt hat, dass wir insgesamt ein sehr gutes Ergebnis erzielt haben. Wir haben lediglich zwei Spiele beim Turnier in Altensteig deutlich verloren, aber ansonsten sind wir mit dem Verlauf der Vorbereitung sehr zufrieden.
Am Samstag beginnt die neue Saison zu Hause gegen Essen. Wie groß ist bei Ihnen die Anspannung?
Die Vorfreude ist viel größer als die Anspannung. Die ist natürlich auch dabei, weil wir nicht wissen, wo wir stehen. Wir haben gegen keinen anderen Zweitligisten getestet, sondern haben uns auf stärkere Gegner oder auf Gegner aus dem Ausland konzentriert.
Wenn man sich die 2. Liga anschaut, so kommen mindestens fünf oder sechs Clubs für die ersten zwei Plätze in Frage. Wie groß sind die Chancen, dass die Gallier von der Alb einen dieser begehrten Aufstiegsplätze erreichen können?
Es ist eine sehr, sehr starke Liga! Ich selber kenne sie aus den vergangenen Jahren natürlich nicht so intensiv, aber jeder der sie kennt, bestätigt mir, dass sie durch die drei starken Absteiger noch stärker geworden ist. Zusammen mit einigen Mannschaften, die in den letzten Jahren immer oben mitgespielt haben, aber auch durch ganz starke Aufsteiger, die aus der 3. Liga hochgekommen sind, wird es schwer unser Ziel zu erreichen, aber wir werden dafür kämpfen und alles investieren.
Was wird sich – mal abgesehen von den gegnerischen Mannschaften – für die HBW-Fans, die zu den Spielen kommen, ändern und glauben Sie, dass ähnlich viele Zuschauer kommen, wie in den letzten Jahren?
Wir werden bei den Einlasskontrollen die Karten künftig scannen und nicht mehr abreißen oder knipsen, aber ansonsten wird sich in der Halle wenig ändern. Für das Spiel am Samstag gegen Essen haben wir noch viele Stehplatz- und auch noch vereinzelte Sitzplatzkarten. Ich hoffe, dass wir bis Samstag die Halle noch gut voll bekommen, damit wir die „Hölle Süd“auch in der zweiten Liga den Gegnern präsentieren können. Ich denke, das wird die Basis sein, dass wir gemeinsam eine gute Heimstärke hinbekommen, um unser Ziel in dieser Saison zu erreichen.