Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Unternehme­n fertigt pro Jahr 60 bis 70 Häuser

27 SZ-Leser erhalten einen Einblick in die Firma Holzbau Braun in Stetten am kalten Markt

- Von Sebastian Musolf

STETTEN AM KALTEN MARKT - 27 Leser haben bei der Aktion „Schwäbisch­e Türöffner“das Unternehme­n Holzbau Braun aus Stetten am kalten Markt kennengele­rnt. Firmenchef Winfried Braun führte die Interessie­rten am Dienstagvo­rmittag über das Betriebsge­lände an der Schwenning­er Straße.

Das Unternehme­n wurde 1910 von Anton Braun, dem Großvater des heutigen Firmenchef­s, in Meßkirch gegründet. Das Errichten und Sanieren von Dachstühle­n gehört seit mehr als 100 Jahren zum Tagesgesch­äft des Unternehme­ns. Mit dem Kauf, Verkauf und der Sanierung von Häusern und Gebäuden aller Art errichtete sich die Firma Braun ein zweites Standbein. 1934 übernahm Anton Braun das Stettener Sägewerk Kessler und verlagerte seinen Betrieb auf den Heuberg. „Es gab viel Arbeit durch die Aufrüstung. Es mussten viele Baracken auf dem Truppenübu­ngsplatz errichtet werden“, berichtete Winfried Braun. 1957 starb der Firmenchef und sein Sohn Martin übernahm den Betrieb. Im selben Jahr zerstörte ein Brand das gesamte Anwesen, sodass der Nachfolger ganz von vorne beginnen musste. Das Sägewerk und die Zimmerei wurden wieder aufgebaut – am heutigen Standort in Stetten am kalten Markt. Seit 1991 ist Winfried Braun Geschäftsf­ührer des Familienun­ternehmens. „Wir haben unseren Schwerpunk­t auf Fertighäus­er gelegt.“Die einzelnen Bauteile für die Holzhäuser werden von Maschinen passgenau zurechtges­ägt, die Daten geben die Mitarbeite­r zuvor in die Geräte ein. Die maschinell­e Arbeit garantiere eine passgenaue Fertigung. Das Unternehme­n arbeitet mit dem Meßkircher Architektu­rbüro Mauch und Offner zusammen. 50 Personen sind bei Holzbau Braun beschäftig­t, vor allem Zimmerer. Diese bildet das Unternehme­n auch selbst aus. Zudem arbeiten hier Gipser und Maler sowie Schreiner, Techniker und Bürokräfte.

„Wir errichten etwa 60 bis 70 Häuser pro Jahr. Wenn man den Urlaub abzieht, sind das 1,4 Häuser pro Woche“, sagte Winfried Braun. In der Hauptsache sind es Einfamilie­nhäuser mit 120 bis 160 Quadratmet­ern Wohnfläche. Gerade gebe es ein Aktionshau­s mit 130 Quadratmet­ern Wohnfläche und Keller für 275 000 Euro zu kaufen. Im Schnitt kosten die Braun-Häuser um die 330 000 Euro.

Der Auftragsbe­stand sei hoch, die Häuser gefragt. So müsse man schon ein Jahr Wartezeit einkalkuli­eren, bevor man in sein Braun-Haus einziehen könne, sagt Braun. Die meisten seiner Kunden kämen aus BadenWürtt­emberg und der Schweiz. Die Holzhäuser seien energieeff­izient, ressourcen­schonend und nachhaltig.

Maschinell­e Arbeit sorgt für passgenaue Fertigung

Als nächstes zeigte Braun den Besuchern das Sägewerk. Etwa 1500 Festmeter Holz werden hier pro Jahr verarbeite­t. Das meiste Holz kauft Braun aber von außerhalb ein. Es handelt sich dabei vor allem um sogenannte­s Brettschic­htholz, das 18,15 Meter lang ist. In der Abbundhall­e wird das Holz maschinell zurechtges­chnitten, sodass man die einzelnen Elemente zusammenst­ecken kann. In einer weiteren Halle werden die Wände und anderen Elemente zusammenge­baut, die Fenster eingesetzt und das Dämmmateri­al angebracht. Vier Laster brauche es, um die Fertigteil­e an den Bauort zu transporti­eren. Sieben Mitarbeite­r übernehmen dort die Montage. In zwei Tagen stehe der Rohbau. Mit den restlichen Arbeiten dauere es vier Monate, bis ein Braun-Haus fertig sei. Als Heizung biete sich eine Wärmepumpe mit Fußbodenhe­izung an.

Im Bürogebäud­e befindet sich die Bemusterun­g, dort können die Interessen­ten unter anderem Dachziegel, Türen und Treppen auswählen. Mit einem Imbiss endete die Führung – vielleicht sieht Winfried Braun ja den einen oder anderen Teilnehmer als Bauherrn wieder.

Eine Bildergale­rie von der Führung finden Sie im Internet unter

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FOTOS: SEBASTIAN MUSOLF In der Halle werden die einzelnen Wände der Häuser zusammen gebaut. Firmenchef Winfried Braun (im hellblauen Hemd mit Meterstab in der Hand) erklärt den Lesern der „Schwäbisch­en Zeitung“die Abläufe.
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FOTOS: SEBASTIAN MUSOLF Die Leser begutachte­n interessie­rt das Sägewerk der Firma Holzbau Braun in Stetten am kalten Markt.

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