Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Schnellster Weg nach Stuttgart über Ulm
Abgeordneter Klaus Burger fragt im Verkehrsministerium nach E-Verbindungen
SIGMARINGEN (sz) - Der Sigmaringer Landtagsabgeordnete Klaus Burger (CDU) hat sich mit einem Berichtsantrag an die Landesregierung gewandt und diese nach alternativen Antriebsformen für Dieselfahrzeuge und mögliche Maßnahmen der Landesregierung gefragt, um das drohende „Dieselloch“in Sigmaringen zu vermeiden.
Nach der Umsetzung des Projekts Stuttgart 21 werden in den neuen Tiefbahnhof keine Dieselzüge mehr einfahren können. Damit könnte der Landkreis Sigmaringen dauerhaft abgehängt werden, wenn über Tübingen keine umsteigefreie Verbindung mehr in die Landeshauptstadt möglich ist. Burger ist der Auffassung, dass nicht nur die Anstrengungen für eine Elektrifizierung der Zollernbahn verstärkt werden, sondern auch alternative Antriebstechniken geprüft werden sollten.
Zwar existieren neben dem konventionellen Diesel- und Elektroantrieb weitere Antriebsmöglichkeiten für Schienenfahrzeuge – bislang befinden sich diese allerdings nur im Pilotstadium. Fahrzeuge mit klassischem Hybridantrieb bestehend aus einem Diesel- wie auch einem Elektromotor wurden bereits im Fahrgastbetrieb eingesetzt und werden vom Verkehrsminister als marktreif eingeschätzt. Der WasserstoffBrennstoffzellenantrieb auf der Schiene befinde sich im fortgeschrittenen Prototypenstadium. Es werde eine Zulassung durch das EisenbahnBundesamt für den Einsatz im Fahrgastbetrieb innerhalb der kommenden Monate erwartet.
Daneben existieren einige Projekte zum Einsatz von elektrischen Schienenfahrzeugen, die mit Hilfe von Batterien nicht elektrifizierte Streckenabschnitte zu überbrücken im Stande sein sollen. Diese befinden sich jedoch noch zum Großteil im Entwicklungsprozess.
Auf Sigmaringen bezogen schreibt Minister Herrmann, dass das heute bestehende Fahrplanangebot nach Stuttgart sich auch nach Eröffnung des Tiefbahnhofs nicht wesentlich ändern werde. Mit der zeitgleichen Inbetriebnahme der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm werde künftig der schnellste Weg von Sigmaringen in die Landeshauptstadt eben über Ulm führen.
Im Rahmen der Regionalstadtbahn Neckar-Alb sei mittelfristig eine Elektrifizierung der Zollernbahn bis Albstadt vorgesehen. Infrastrukturund fahrzeugseitige Lösungen zur Schließung der Lücke bis Sigmaringen seien noch nicht untersucht. Das Land stehe hierzu mit dem Landkreis in Kontakt, heißt es aus dem Ministerium.