Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Harthausen bekommt ein Imkereimuseum
Elmar Spohn findet in altem Bauernhaus eine passende Unterkunft für seine umfangreiche Sammlung
HARTHAUSEN - Der Gammertinger Elmar Spohn und die Hettinger Familie Steinhart richten derzeit gemeinsam in Harthausen ein Imkereimuseum ein. Brigitte und Werner Steinhart stellen das Bauernhaus in der Trochtelfinger Straße 14, direkt beim Kreisverkehr, zur Verfügung, Elmar Spohn seine Imkereisammlung. Dafür wurde das Gebäude von Grund auf entsprechend saniert. Das Museum soll am 30. September offiziell eröffnet werden. Am Sonntag, 1. Oktober, ist ein Tag der offenen Tür vorgesehen.
Fast hätte Elmar Spohn seine riesige Sammlung, die das Arbeitsmaterial eines Imkers der letzten 150 Jahre beinhaltet, komplett verschenkt. Seine Garage, sein Keller und eine angemietete Fläche platzten aus allen Nähten. Mehrere Versuche des leidenschaftlichen Imkers, ein geeignetes Gebäude zu finden, um die große Sammlung auszustellen, scheiterten aus verschiedenen Gründen.
Beim Ausflug des Gammertinger Bienenvereins ergab es sich, dass er mit dem „Jungimker“Werner Steinhart aus Hettingen ins Gespräch kam. „Ich hätte da eine Idee“, sagte Werner Steinhart. Er wolle auf jeden Fall verhindern, dass Elmar Spohn die Sammlung weggebe. Er sprach mit seiner Frau Brigitte, mit der er seit 2001 das Bauernhaus aus dem Jahr 1890 in Harthausen besitzt, aus dem Brigittes Großmutter stammt. Die Schreinermeisterin Brigitte hat sich dort eine Werkstatt eingerichtet, außerdem gibt es einen Partyraum für Familienfeste, aber der überwiegende Teil des Gebäudes steht leer.
Passende Räumlichkeiten
„Die Idee gefiel mir, und nach intensiven Diskussionen und Kalkulationen beschlossen wir, es mit dem Umbau und dem Museum zu versuchen“, so die Schreinermeisterin. Elmar Spohn war von der ersten Minute an vom Gebäude begeistert und freute sich darauf, die Räume zu füllen. Nachdem mit Stadt und Landratsamt alle behördlichen Instanzen durchlaufen waren, Kriterien und Auflagen erfüllt worden sind, erfolgte die Genehmigung und die Nutzungsänderung als Museum.
Brigitte Steinhart betont, dass sie sowohl seitens der Stadt als auch seitens des Landratsamtes kompetente und hilfreiche Unterstützung erfahren habe. „Und es ging alles schnell, wir hatten keine Wartezeiten beim Landratsamt, im Gegenteil: Ein Anruf am Montag, und schon am Mittwoch war der Sachbearbeiter vor Ort zum Termin da“, lobt die Bauherrin.
Den Steinharts war aber auch klar, dass es nicht damit getan ist, die Wände zu überkleben und ein bisschen Farbe aufzutragen. Seit Januar dieses Jahres haben sie jede freie Minute im Gebäude verbracht und gearbeitet. „Meine Frau ist Bauleiterin und gleichzeitig die beste Arbeiterin“, sagt Werner Steinhart stolz, denn außer speziellen Arbeiten wie die Elektrik und die Feuermeldeanlage oder der Außenputz konnte fast alles selber gemacht werden. Alte Dielenböden oder Steinböden vom ehemaligen Stallanbau wurden freigelegt, die Türrahmen renoviert, Wände entsprechend verputzt, Blindböden entfernt, alte Balken aufwendig restauriert.
Viele weitere Arbeiten folgten, ehe Elmar Spohn mit der Bestückung der Räume beginnen konnte. Überglücklich füllte er Zimmer für Zimmer mit seinen vielen Exponaten, die er seit dem Jahr 2003, seit dem Beginn seiner Sammelleidenschaft, zusammengetragen hatte. Dafür war er in ganz Deutschland unterwegs, erzählt der Rentner, der mit der Imkerei groß geworden ist. Zu sehen sind Bienenkästen, der älteste ist aus dem Jahr 1880, Honigschleudern, wunderschön verzierte Bienenkörbe, Strohbienenkästen, Honigpressen, Imkerpfeifen und vieles mehr.