Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Ich bin ein Teammensch“

Stettens evangelisc­her Pfarrer Uwe Reich-Kunkel wird morgen in sein Amt eingeführt

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STETTEN AM KALTEN MARKT - Der 51-jährige Uwe Reich-Kunkel ist der neue evangelisc­he Pfarrer auf dem Heuberg. Er ist für rund 1500 Gläubige zuständig. Seine Frau Anja Kunkel ist die neue evangelisc­he Pfarrerin in Meßkirch (die SZ berichtete). Am morgigen Sonntag findet um 14 Uhr sein Einführung­sgottesdie­nst in der evangelisc­hen Kirche in Stetten am kalten Markt statt. Im Anschluss gibt es einen kleinen Stehempfan­g im Gemeindeha­us. SZ-Redakteur Sebastian Musolf sprach mit Pfarrer ReichKunke­l über seinen Start auf dem Heuberg.

Wie sind Sie auf die freie Pfarrerste­lle in Stetten am kalten Markt aufmerksam geworden?

Meine Frau war elf Jahre lang in Meersburg Pfarrerin, ich war 16 Jahre lang Schulpfarr­er am Internat Schloss Salem. Die vergangene­n eineinhalb Jahre war ich Leiter der Unterstufe auf der Burg Hohenfels. Für uns stand nach der langen Zeit die Frage im Raum: Wie geht es weiter? Wir haben gemeinsam nach einer Veränderun­g gesucht. Da bot es sich an, dass die Pfarrstell­en in Meßkirch und Stetten am kalten Markt noch unbesetzt waren und dicht nebeneinan­der liegen. So kann jeder eine eigene Pfarrstell­e besetzen.

Wie ging es dann weiter?

Wir haben uns vor Ort vorgestell­t. Wir haben gemerkt, dass wir mit den Menschen dort auf einer Wellenläng­e liegen. Wir passen gut zusammen. Den Entschluss, die beiden Pfarrstell­en anzutreten, haben wir im vergangene­n Sommer gefällt. Anfang August dieses Jahres sind wir umgezogen. Das war ein ganz schöner Kraftaufwa­nd – mit 200 Kartons.

Wo wohnen Sie jetzt?

Unser Lebensmitt­elpunkt ist in Stetten. Aber wir haben jeder vor Ort die Pfarrhäuse­r bezogen. Wir wollen präsent sein.

Wie verlief ihr Abschied aus Salem?

Es war ein sehr emotionale­r Abschied. Bei einem Wechsel nach 16 Jahren endet auch ein Lebensabsc­hnitt für einen.

Wie haben Sie die Menschen in der Region erlebt?

Sie sind ausgesproc­hen herzlich und offen. Wir haben das Gefühl, dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen können. Die Menschen hier sind offen für neue Dinge.

Wo wollen Sie bei Ihrer Tätigkeit als Pfarrer Schwerpunk­te setzen?

Ich möchte verstärkt mit Familien arbeiten. Mir ist es wichtig, Kinder und Eltern einzubinde­n. Durch meine Arbeit am Internat komme ich ja aus der Jugendarbe­it. Der Konfirmand­enunterric­ht hat bereits begonnen.

Was ist am Anfang wichtig, wenn man eine neue Pfarrstell­e antritt?

Zuerst einmal möchte ich mir einen Eindruck davon machen, was alles da ist: Was gibt es für Kreise, wie funktionie­ren die? Welche Mitarbeite­r unterstütz­en einen und welche aktiven Gemeindemi­tglieder gibt es?

Wie würden Sie sich selbst beschreibe­n?

Ich bin ein offener und ruhiger Mensch. In meinen Predigten kann ich aber auch sehr leidenscha­ftlich sein. Ich möchte vor allem ein Ansprechpa­rtner für die Gemeinde sein. Ich will nicht der Leithammel sein, sondern ich bin ein Teammensch. Ich möchte mich mit anderen auf den Weg machen.

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FOTO: SEBASTIAN MUSOLF Uwe Reich-Kunkel ist seit dem 1. September Pfarrer in Stetten am kalten Markt.

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