Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mehr Geld für Azubis im Malerhandwerk
Obermeister spricht von vertretbarem Kompromiss
KREIS SIGMARINGEN (sz) - Mehr als
20 000 Auszubildende im Maler- und Lackiererhandwerk erhalten ab September 2017 mehr Geld. Die Tarifpartner der Branche, der Bundesverband Farbe Gestaltung, Bautenschutz und die Gewerkschaft IG Bau einigten sich auf einen Tarifabschluss.
Die monatlichen Vergütungen steigen ab September 2017 um 15 bis
30 Euro je nach Ausbildungsjahr. Sie betragen dann im ersten Ausbildungsjahr 600 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr 660 Euro und im dritten Ausbildungsjahr 820 Euro. Ab August 2018 sieht der Tarifabschluss eine weitere Erhöhung in ähnlicher Höhe vor.
Außerdem wird die Jahressondervergütung angepasst und ab 2018 kommt ein Urlaubstag für die Auszubildenden hinzu.
Der Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung Sigmaringen, Werner Reuter, begrüßt die Einigung der Tarifpartner. „Ich freue mich, dass es im Interesse unserer Auszubildenden und der zahlreichen Ausbildungsbetriebe in unserem farbigen Gewerk gelungen ist, eine Einigung am Verhandlungstisch zu finden. Unsere Auszubildenden sollen in zwei Stufen mehr Geld erhalten – prozentual deutlich mehr als die aktuelle Teuerungsrate. Mit Vergütungen im Bereich vergleichbarer Ausbaugewerke leisten wir einen wichtigen Beitrag, unserem Handwerk die Zukunft zu sichern“, wird er in einer Pressemitteilung zitiert.
Zugleich wies Reuter darauf hin: „Unsere Betriebe sind bereit, ihren Nachwuchs zu fördern. Vielfach müssen wir jedoch Auszubildende für eine Ausbildung in unserem gestaltenden Handwerk erst fit machen und nachholen, was andere zuvor versäumt haben. Dieses wichtige Engagement unserer ausbildenden Betriebe würde torpediert, wenn Ausbildungsvergütungen überzogen und ohne jedes Maß erhöht würden, wie dies mancherorts gefordert wird. Mit der Tarifeinigung ist ein vertretbarer Kompromiss gelungen.“