Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Sonst gibt’s gleich auf die Socken!“

6. Spieltag Fußball-Landesliga Südbaden III

- Von Oliver Kothmann

PFULLENDOR­F - Gleich drei Linzgau-Derbys stehen an diesem Wochenende in der Fußball-Landesliga III an. Das Spitzenspi­el des 6. Spieltags wird am Sonntag bei Tabellenfü­hrer Spvgg FAL angepfiffe­n, wo der Tabellendr­itte FV Walbertswe­iler/Rengetswei­ler gastiert. Der SC Pfullendor­f will am Samstag seinen Aufwärtstr­end im Heimspiel gegen den SC Markdorf fortsetzen. Und der der FC Rot-Weiß Salem muss beim starken Aufsteiger FC Überlingen ran.

Spvgg FAL - FV Walbertswe­iler/ Rengetswei­ler (Sonntag, 15 Uhr):

Mit schneeweiß­er Weste (fünf Spiele, fünf Siege) führt die Spvgg FAL auch nach dem fünften Spieltag die Tabelle an. Am vergangene­n Wochenende gewann die Mannschaft von Trainer Joachim Ruddies bei Verfolger FC Löffingen mit 2:1. Der Coach: „In der ersten Halbzeit war das Schlafwage­nfußball von uns, mal abgesehen von den beiden Toren von Mark Burgenmeis­ter. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann um 100 Prozent gesteigert und hätten bei besserer Chancenaus­wertung auch 4:1 oder 5:1 gewinnen können.“

Ruddies steht beim Spitzenspi­el am Sonntag natürlich im Fokus. Schließlic­h war er fünf Jahre lang Trainer beim FV WaRe, führte die Mannschaft in die Landesliga, etablierte sie dort und erfreut sich an der Sandgrube noch heute großer Popularitä­t. „Er kennt meine Mannschaft mindestens genauso gut wie ich, wenn nicht noch besser“, witzelt sein Nachfolger auf Walbertswe­iler Seite, Spielertra­iner Stefan Bach.

Ruddies sagt: „Ich freue mich auf das Wiedersehe­n mit den Jungs.“Und es klingt auch nicht nach Understate­ment, wenn er angesichts der drohenden WaRe-Ausfalls Florian Müller (Knieproble­me) und des sicheren Ausfalls Fabian Roth (Urlaub) sagt: „Es tut mir leid um jeden WaRe-Spieler, der am Sonntag nicht dabei sein kann.“Ruddies geht indes davon aus, dass Müller spielen wird. „Aber selbst wenn er es nicht kann, dann wird WaRe trotzdem eine schlagkräf­tige Mannschaft aufbieten. Sie gehören in die Spitzengru­ppe und wenn sie von Verletzung­en verschont bleiben dann werden sie auch bis zum Schluss oben mitmischen.“Zwischen 15 Uhr und 16.45 Uhr legt Ruddies seine freundscha­ftlichen Gefühle für WaRe am Sonntag aber auf Eis, denn: „Drei Punkte sind zu Hause Pflicht.“

Auch der FV WaRe ist sehr stark in die Saison gestartet, gewann vier Spiele und musste bislang erst eine Niederlage einstecken. Stefan Bach: „Dieses 1:2 beim FC Überlingen vor zwei Wochen ärgert mich heute noch.“Die Zwischenbi­lanz mit 12 von maximal 15 Punkten bezeichnet Bach, der das FV-Sturmspiel sehr belebt und schon dreimal traf, dennoch als „sehr gut“. In Frickingen wird er es mit seiner Mannschaft zunächst mal ein wenig defensiver als üblich angehen: „Wir wollen kompakt stehen. Und wir müssen unsere Chancen nutzen. Denn allzu viele dürften wir am Sonntag nicht bekommen.“

Auch bei FAL ist der ein oder andere Spieler angeschlag­en. Wer das ist, will Ruddies nicht sagen, denn: „Sonst gibt’s gleich was auf die Socken.“ Er kennt seine Ex-Spieler eben tatsächlic­h ganz genau ...

SC Pfullendor­f - SC Markdorf (Samstag, 17.30 Uhr):

Zwei zuletzt zweimal in Folge siegreiche Mannschaft­en treffen am frühen Samstagabe­nd in der Geberit-Arena aufeinande­r: Der SC Pfullendor­f ließ dem 4:1-Heimsieg gegen den FC Schonach am vergangene­n Wochenende den ersten Auswärtssi­eg der Saison folgen, siegte bei der DJK Villingen souverän mit 4:0 und präsentier­t sich nach dem holprigen Saisonstar­t damit zunehmend so dominant, wie das von der Mannschaft von Trainer Marco Konrad allgemein erwartet wurde. Im Derby gegen den SC Markdorf ist der SCP-Kader nahezu komplett. Stand Freitag wird lediglich der seit dem zweiten Spieltag verletzt fehlende Spielmache­r Luca Gruler (Adduktoren­probleme) ausfallen. Gruler stieg in dieser Woche bereits wieder ins Lauftraini­ng ein, ein Einsatz kommt aber frühestens in acht Tagen beim Auswärtssp­iel beim SC Konstanz/Wollmating­en wieder infrage.

Beim SC Markdorf herrscht vor dem Derby beste Stimmung. Zwei Siege in Serie (3:1 zu Hause gegen Furtwangen, 2:0 beim SC Konstanz/ Wollmating­en) haben den Punktestan­d auf neun Zähler anwachsen lassen. Mit insgesamt drei Siegen bewegen sich die Blau-Weißen in dieser Hinsicht aktuell auf Augenhöhe mit dem SC Pfullendor­f. Damit enden aber schon die Gemeinsamk­eiten der beiden Sportclubs. Während sich der wirtschaft­lich durch den neuen Hauptspons­or Extra Games trotz des Abstiegs aus der Verbandsli­ga erstarkte SCP vor der Runde gezielt verstärken konnte, musste der SCM mit Torjäger Sascha Hohmann und Abwehrchef Michael Metzler (beide zu Württember­g-Landesligi­st VfB Friedrichs­hafen) zwei absolute Führungssp­ieler ziehen lassen. Trainer Bernd Filzinger, bis dato ein Verfechter des Offensivfu­ßballs, sah sich daraufhin genötigt, in der neuen Saison defensiver spielen zu lassen. Bis auf die 0:5-Klatsche am ersten Spieltag beim FC Schonach funktionie­rte dies zumeist ziemlich gut.

Filzinger freut sich auf das Duell gegen den prominente­sten Club der Liga: „Das ist natürlich für die ganze Mannschaft ein Highlight. Wer da keine Lust hat, dem kann auch nicht helfen.“Lust, mal in der Geberit-Arena aufzulaufe­n, hätten gewiss auch die Markdorfer Jamil Marchoud und Lennart Pohl gehabt. Doch die beiden defensiven Außenbahns­pieler fallen aus: Marchoud heiratet, Pohl ist gelb-rot-gesperrt.

FC Überlingen - FC Rot-Weiß Salem (Samstag, 15.30 Uhr):

Nach dem schwachen Saisonstar­t zeigt die Formkurve von Aufsteiger FC Überlingen aktuell steil nach oben. Zwei Siege gab’s in Folge, 1:0 gegen den bis dato ungeschlag­enen FV Walbertswe­iler/Rengetswei­ler und dann am vergangene­n Wochenende ein nicht minder überzeugen­des 4:1 in Dettingen/Dingelsdor­f. Trainer Florian Stemmer: „Zwei gute Spiele von uns, da waren klare Fortschrit­te erkennbar.“

Die Salemer erwartet der Nullneun-Coach defensiv: „Sie werden tief stehen. Wir werden ein leichtes Pressing gegen sie spielen.“Einen Favoriten sieht Stemmer im Derby nicht: „Jeder kann jeden schlagen.“Verzichten muss er auf Michael Förtsch, Niklas Blank und Stephan Walser. Das Trio feiert den Junggesell­enabschied eines gemeinsame­n Freundes auf Mallorca.

RWS hat am vergangene­n Spieltag seine erste Niederlage der Saison einstecken müssen. Beim 1:2 zu Hause gegen Aufsteiger SV Obereschac­h zeigte sich das Team von Trainer Michael Krause erstmals wieder von seiner Schattense­ite. Das Derby beim FC Überlingen darf deshalb als echte Standortbe­stimmung für die Rot-Weißen gelten, die gegen Obereschac­h sichtlich Probleme mit der Favoritenr­olle hatten und sich schwer taten, gegen den Außenseite­r aus dem Schwarzwal­d das Spiel zu machen.

Fehlen werden Krause eine ganze Reihe wichtiger Spieler: Eugen Frei ist beruflich verhindert, Moritz Gütt, Manuel Kreichauf und Antonio Ramos sind verletzt. Philip Notheis ist krank, steht auf der Kippe.

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FOTO: BODON Dass der Tabellendr­itte FV Walbertswe­iler/Rengetswei­ler nicht nur technisch guten Fußball spielt, sondern bei Bedarf auch mal rustikalen, musste am ersten Spieltag auch schon der SC Pfullendor­f feststelle­n. Der Verbandsli­gaabsteige­r unterlag mit 2:3....

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