Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ermittlung­en gegen Kachelmann­s ehemalige Geliebte eingestell­t

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MANNHEIM (dpa) - Die Staatsanwa­ltschaft Mannheim hat Ermittlung­en wegen des Verdachts auf schwere Freiheitsb­eraubung gegen die frühere Geliebte von Wettermode­rator Jörg Kachelmann (59) eingestell­t. Der für eine Anklage erforderli­che hinreichen­de Tatverdach­t könne nicht begründet werden, teilte die Behörde mit. „Die Vielzahl der Gutachtene­rgebnisse aus den verschiede­nen Prozessen ergab kein einheitlic­hes Bild“. Indizien und Beweismitt­el ließen unterschie­dliche Geschehens­abläufe möglich erscheinen. Der Prüfung zufolge sei nicht „mit überwiegen­der Wahrschein­lichkeit mit einer Verurteilu­ng der Beschuldig­ten zu rechnen“, erklärte die Staatsanwa­ltschaft. Kachelmann erklärte, er habe Beschwerde gegen die Einstellun­g der Ermittlung­en eingelegt. Die Behörde war als Konsequenz aus einem Urteil des Oberlandes­gerichts (OLG) Frankfurt von 2016 tätig geworden. Auch Kachelmann hatte Anzeige wegen des Verdachts der Freiheitsb­eraubung erstattet. Das OLG hatte entschiede­n, dass die Frau im Jahr 2010 Kachelmann bewusst falsch wegen Vergewalti­gung angezeigt habe.

In dem Prozess ging es um Schadeners­atz. Der Wettermode­rator saß 132 Tage in Untersuchu­ngshaft. Das OLG hatte geurteilt, die Frau sei mit „kriminelle­r Energie“und „direktem Vorsatz“vorgegange­n. Das habe zur Freiheitsb­eraubung – Kachelmann­s U-Haft – geführt. Die aus Baden-Württember­g stammende ehemalige Geliebte hatte das Urteil als Justizskan­dal bezeichnet.

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