Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kreuzkirche: „Nächster baulicher Schritt ist dringend geboten“
Zum Jubiläum der Sigmaringer Kreuzkirche erreichte uns folgender Leserbrief:
Heute nach 50 Jahren scheint die Kreuzkirche etwas ergraut zu sein. Etwa symbolisch dem Lebensalter folgend? Leider nein! Mit der Sanierung wurde aus „Abrahams Zelt“eine „biwakartige Form“und aus der „dunklen Zeltfarbe des Dachs“wurde eine „Verschindelung aus vergrautem Metall“– so offiziell nachzulesen.
Es ist aus meiner Sicht sehr bedauerlich, dass unter Pfarrer Wache bei den Planungen und bei der Ausführung unter Codekan Knoch die theologische Grundidee offenbar keine Rolle mehr spielte, sondern diese „verweltlichte Ansicht“offensichtlich Raum und Anklang beim gemeinsamen evangelischen Kirchengemeinderat mehrheitlich fand.
Bei der Sanierungsplanung wich man leider ebenfalls von früheren Bauberichten ab, die Sanierungsaufgaben waren dort beschrieben. Bei der geänderten Aufgabendefinition schlichen sich leider eklatante Planungsfehler ein, mit Folgen. Das energetische Einsparpotenzial bei einer Sanierung wurde in früheren Bauberichten als enorm bezeichnet. Pfarrer Wache und Codekan Knoch predigten gerne von der Bewahrung der Schöpfung. Die Sanierung der Kreuzkirche bot die Chance, den Worten Taten folgen zu lassen, um Bauschäden fachlich zu beheben, dabei Energiekosten sinnvoll einzusparen und die CO2-Emmission deutlich zu verringern. Pfarrer Wache ging diesbezüglich leider einen eigenen Sonderweg. Leider fehlte der Wille in den Gremien, ein sinnvolles energetisches Gesamtkonzept umzusetzen. Ferner fehlte der Mut, ein Vorbild zu sein, bei der Verringerung des CO2-Anstiegs und letztendlich schöpfungsbewahrend zu handeln.
Bei der gewählten Teilsanierung der Kreuzkirche wurden wesentliche Aufgaben nicht angegangen, teilweise nur Mindestanforderungen umgesetzt und bei manchen Detailausführungen sind noch nicht mal die Mindestanforderungen eingehalten. Die baulichen Dinge an kirchlichen Gebäuden ist eine Aufgabe, der Bau an der Kirchengemeinde sicher die Wichtigere. Ich wünsche den beiden Pfarrerehepaaren Sauer/Ströhle und Fingerle, dass ihrem Predigtwort verbunden durch die Tat, wieder die Kraft verliehen wird, dass in der Kreuzkirche Gemeindeleben aktiviert werden kann. Den nächsten baulichen Schritt sehe ich als dringend geboten an. Somit wäre die Kreuzkirche zumindest baulich gerüstet, um in den kommenden Jahren den Grundgedanken bei der Einweihung als Ort „das Unterwegs sein mit Gott“weitergeben zu können.
Martin Gröh, Sigmaringen
Auf dem knapp 53 Zentimeter langen Stimmzettel dürfen die Wähler zwei Kreuzchen machen: die Erststimme für den Direktkandidaten (links) und eine Zweitstimme (blau) für die Partei.