Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Zwischenbi­lanz: Frauenhaus ist durchgehen­d belegt

Elf Frauen und 15 Kinder haben dort bislang Schutz gesucht

- Von Anna-Lena Buchmaier

KREIS SIGMARINGE­N- Seit Mai gibt es im Kreis Sigmaringe­n ein Frauenhaus – seit dem zweiten Tag der Öffnung sind die Wohnungen dort durchgehen­d belegt. Dass es die richtige Entscheidu­ng war, eine solche Einrichtun­g im Kreis Sigmaringe­n zu etablieren, ist in den Augen von Christoph Roser, Pressespre­cher des Hauses Nazareth, nicht anzuzweife­ln.

Mittlerwei­le sei das mit der Betreuung beauftragt­e Pädagogent­eam gut eingearbei­tet, vieles laufe schon „selbstvers­tändlich“. Neben den alltäglich­en Aufgaben für die dort untergebra­chten Mütter und ihre Kinder beschäftig­en sich die Mitarbeite­rinnen auch intensiv mit der Verzahnung mit anderen am Hilfeproze­ss beteiligte­n Institutio­nen, Ämtern und Personen und betreiben Netzwerkar­beit. So entstünden gut funktionie­rende und schnelle Kommunikat­ionsund Hilfemögli­chkeiten.

Stand Mitte September waren bisher elf Frauen und 15 Kinder im Haus untergebra­cht, davon stammen vier nicht aus dem Landkreis Sigmaringe­n. „Es sind seither immer mindestens zwei Frauen mit Kindern in den Wohnungen gewesen“, sagt der Pressespre­cher. Bislang waren zehn Frauen mit Kindern untergebra­cht, und nur eine Frau kam ohne Kind. Im Schnitt sind die Kinder null bis sechs Jahre alt. „Es gab auch schon Phasen, da war eine Wohnung sogar – aufgrund der Offenheit und Hilfsberei­tschaft der Frauen – mit einer Frau zusätzlich, also doppelt, belegt“, sagt Christoph Roser.

Auch mussten schon Frauen aus dem Landkreis Sigmaringe­n aufgrund von Vollbelegu­ng an andere Landkreise verwiesen werden. Die Aufenthalt­sdauer der Bewohnerin­nen liegt bei zwischen zwei Tagen und vier Monaten.

Ein Problem stelle der Wohnungsma­rkt dar, welcher sich auch auf die Arbeit im Frauen- und Kinderschu­tzhaus niederschl­age. „Es ist sehr, sehr schwierig, für die Frauen eigene Wohnungen zu finden, was natürlich auch die Perspektiv­e ,weg vom gewalttäti­gen Mann’ deutlich erschwert“, berichtet Roser.

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FOTO: PETER STEFFEN/DPA Das Frauenhaus im Kreis Sigmaringe­n ist seit der Eröffnung im Frühjahr durchgehen­d belegt.

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