Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Programmie­rter Zufall

- Von Elisabeth Petroktist­is und Noela Walser

Rettet ein autonomes Fahrzeug immer seine Insassen, ohne Rücksicht auf andere Verkehrste­ilnehmer? Fragen wie diese sind noch immer ungeklärt. Viele Leute sind sich unsicher mit der aufkommend­en Technik und fragen sich: Ist es richtig, diesen Fahrzeugen so viel Macht zu geben und unser Leben in die Hände der neuen Technik zu legen?

Aufgabe der autonomen Fahrzeuge ist es, mehr Sicherheit in den Straßenver­kehr zu bringen. Soll heißen, künftig gibt es weniger Tote beziehungs­weise weniger Unfälle. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Viele Fragen bleiben unbeantwor­tet.

Die Ethikkommi­ssion der Bundesregi­erung hat einige Richtlinie­n festgelegt, die das autonome Fahren einschränk­en und zur Sicherheit des alltäglich­en Verkehrs beitragen sollen. Dennoch ziehen die Entscheidu­ngen dieser Ethikkommi­ssion Fragen nach sich, zum Beispiel: Sind fünf Leben mehr wert als drei? Die Antwort muss „Nein!“lauten, denn kein Leben ist mehr wert als das andere. Die Fachleute behaupten, das autonome Fahrzeug würde in einer Notsituati­on immer nur nach dem Zufallspri­nzip entscheide­n. Will heißen: In der einen Situation fährt das Auto in die Fußgängerg­ruppe, in der anderen wird das Steuer herumgeris­sen und notfalls das Auto gegen eine Mauer gelenkt, obwohl die Insassen dadurch gefährdet sind. Die Technik sei auf einem guten Weg, dennoch sei es schwierig, die Details zu programmie­ren.

Das autonome Fahren liegt in nicht allzu ferner Zukunft. Eines ist klar: Es bringt mehr Sicherheit in den Straßenver­kehr, auch wenn es immer noch schwer fällt, der Technik zu vertrauen.

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