Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Es bleibt bei einem Bundestagsabgeordneten
Thomas Bareiß (CDU) erhält das Direktmandat – Stella Kirgiane-Efremidou (SPD) schafft es nicht nach Berlin
KREIS SIGMARINGEN - Thomas Bareiß bleibt der Mann für den Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen in Berlin. 45 Prozent der Erststimmen fielen auf Thomas Bareiß – bei der Bundestagswahl 2013 waren es 60 Prozent, das ist ein Verlust von 15 Prozentpunkten. Sein Ergebnis lässt sich mit dem aus dem Jahr 2009 vergleichen: Damals erhielt er 49,4 Prozent der Erststimmen. Zum Vergleich: 2005 waren es noch 55,5 Prozent.
Der CDU-Politiker darf seinen Beruf als Bundestagsabgeordneter behalten. „Die Verluste schmerzen, trotzdem ist der Abstand zu den anderen Bewerbern noch riesig“, resümiert Bareiß. Unterm Strich sei er dennoch mit dem Ergebnis zufrieden. „Wir hatten einen enorm schweren Wahlkampf, der Wind blies noch vor Monaten gegen uns“, so der Balinger.
Stella Kirgiane-Efremidou: „Extrem herber Verlust“
Stella Kirgiane-Efremidou hingegen hat es nicht in den Bundestag geschafft. Die SPD-Kanidatin erhielt im Wahlkreis 14,4 Prozent der Erststimmen. Auch über den Anteil der Zweitstimmen hat es nicht geklappt. Die SPD hätte mindestens ihr Wahlergebnis von 2013 halten müssen, damit es für Kirgiane-Efremidou gereicht hätte. „Ich war auf Listenplatz 23, nach jetzigem Stand reicht es bis Platz 15 oder 16“, sagte sie der „Schwäbischen Zeitung“gegen 20.45 Uhr. Kirgiane Efremdiou sprach von einem „extrem herben Verlust“für die baden-württembergische Liste und einer „Schlappe“für die Volkspartei SPD. Man müsse nun analysieren, woran das lag. Die Politikerin gab sich am Sonntagabend dennoch gelassen: „Ich habe aufgrund der Umfragewerte der vergangenen Tage fast mit so einem Ergebnis gerechnet.“
Die demokratischen Parteien müssten nun zusammenstehen und aufzeigen, was die AfD, die aus den Wahlen gestärkt hervorging, für Alleinerziehende und Minderheiten bedeute. Zeitgleich wolle sie über den Landesvorstand mitbewirken, eine gute Politik aufzubauen. In der Opposition solle die SPD Unterschiede zu den anderen Parteien herausarbeiten. Gefreut habe es die Weinheimerin, dass die Grünen „nicht so abgestraft wurden wie befürchtet“. Im Hinblick auf eine Koalition zwischen CDU und FDP sprach sie von „sozialer Kälte“und „Lobbyismus“.
Wie es weiter geht? „In vier Jahren wollen wir anders aufgestellt sein, weil wir gute Oppositionspartei sein werden“, sagte Kirgiane-Efremidou.
Erstarkt ist die AfD: 13,6 Prozent wählten Hans-Peter Hörner. Die SPD gewann 2013 18,2 Prozent der Erststimmen, bei dieser Wahl wählten nur 14,4 Prozent Stella Kirgiane-Efremidou.
Die Grünen mit Kandidat Erwin Feucht verbesserten sich von 8,3 Prozent der Erststimmen im Jahr 2013 auf 12,7 Prozent. Dirk Mrotzeck (FDP) holte auf: 9,3 Prozent gab es am Sonntag, 2013 waren es nur 2,4 Prozent. Claudio Wellington (Linke) konnte 4,7 Prozent der Erststimmen gewinnen. 2013 waren es 4,2.
Wahlbeteiligung liegt bei 76,2 Prozent
145 512 Wahlberechtigte gibt es im Wahlkreis, zur Wahl gingen 111 385, was einer Wahlbeteiligung von 76,2 Prozent entspricht. Bei den Zweitstimmen entfielen 38 Prozent der
Stimmen im Kreis auf die CDU, 14,1 Prozent bekam die SPD als zweitstärkste Kraft, die AfD erhielt als drittstärkste Kraft 13,7 Prozent der Zweitstimmen. 11,5 Prozent erhielten die Grünen, 13,4 Prozent die FDP, 5,1 Prozent erhielt die Linke, 0,1 Prozent die MLPD und 4,2 Prozent andere Parteien.
Die ersten Gemeinden aus dem Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen waren gegen 19 Uhr ausgezählt. Das Ergebnis der ersten Gemeinde aus dem Landkreis Sigmaringen kam um
19.24 Uhr aus Inzigkofen. Erst gegen
22.35 Uhr stand das endgültige Ergebnis fest.