Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Auf der Klinge wird AfD stärkste Partei

CDU erreicht in Riedlingen 41,5 Prozent, AfD 16,1 – SPD nur knapp vor den Grünen

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Die AfD hat zu vielen Themen keine klare Linie.“Enttäuscht zeigte sich der CDU-Abgeordnet­e über die SPD. „Es ist unverantwo­rtlich, direkt nach den Hochrechnu­ngen zu sagen, wir stehen für eine große Koalition nicht mehr zur Verfügung.“Zu der Äußerung der AfD, diese stehe ideologisc­h da, wo früher die CDU gestanden habe, sagte Rief: „Das ist Unsinn. Die AfD grenzt sich zu populistis­chen und rassistisc­hen Äußerungen nicht ab. Das ist Populismus pur und nicht haltbar.“

Angesichts der Ergebnisse­s der SPD im Bund sei er mit seinem Ergebnis im Wahlkreis zufrieden, sagte Martin Gerster, der durch seinen guten Platz auf der Landeslist­e ebenfalls dem neuen Bundestag angehören wird. „Für die SPD im Bund ist es ein ganz schlimmer Abend“, so Gerster. Als einen Grund dafür sieht er auch das TV-Duell von Angela Merkel und Martin Schulz, bei dem es 60 Minuten lang nur ums Thema Flüchtling­e gegangen sei. „Plötzlich hat das Thema vor der Wahl wieder alles dominiert. Das ging zu Lasten der SPD, das sieht man auch am Ergebnis der AfD.“Es sei schlimm, dass die AfD zweistelli­g in den Budnestag eingezogen sei, so Gerster. Er fürchte, dass die Debattenku­ltur im Parlament nun rauer werde. Er selbst wolle versuchen, auch künftig dem Haushaltsa­usschuss anzugehöre­n. „Da kann man auch in der Opposition einiges für den eigenen Wahlkreis heraushole­n“, so Gerster. RIEDLINGEN (uno) - Die CDU ist bei der Bundestags­wahl in Riedlingen und seinen Teilorten mit Abstand stärkste Kraft geblieben – trotz einer Stimmenein­buße von 18,5 Prozent. Die Christdemo­kraten erreichen 41,5 Prozent der Zweitstimm­en. Die AfD kommt auf 16,1 Prozent. Im Wahlbezirk Klinge ist die AfD mit 30,7 Prozent stärkste Partei – vor der CDU.

Die CDU-Hochburgen bleiben die Teilorte. In Zell-Bechingen kommen die Christdemo­kraten auf 66,7 Prozent. Auch in Daugendorf und in Neufra knackt die CDU die 50 ProzentMar­ke. Doch auf der Klinge rutscht sie mit 26,2 Prozent hinter die AfD.

Als zweitstärk­ste Kraft geht die AfD aus den Wahlen in Riedlingen hervor. Sie holt 16,1 Prozent. Hochburg ist die Klinge, wo sie 30,7 Prozent erhält. Aber auch in zwei weiteren Wahlbezirk­en in Riedlingen kommt sie über die 20-Prozent-Marke. Das schlechtes­te Ergebnis erreicht sie in Zwiefalten­dorf (7,2 Prozent).

Knapp als drittstärk­ste Kraft kann sich die SPD mit 11,6 Prozent (- 2,5 Prozent) behaupten. In fünf Teilorten bleibt sie einstellig. Die Grünen sind mit 11,5 Prozent (+ 2,7 Prozent) knapp dahinter. Ihr bestes Ergebnis: 15,8 Prozent in der Stadtmitte. Auch die FDP wird in Riedlingen mit 10,2 Prozent zweistelli­g. Ihre Hochburgen hat sie in Daugendorf (12,7 Prozent) und Grüningen (13,5 Prozent). Die Linke würde in Riedlingen ins Parlament einziehen, denn sie kommt auf 5,3 Prozent der Zweistimme­n. (+ 1,9 Prozent). Hochburgen sind die Stadtmitte (8,9 Prozent) und die Klinge (7,0 Prozent).

Bei den Erststimme­n erreicht Josef Rief 42,9 Prozent (ein Minus von 16,9 Prozent). Martin Gerster von der SPD verliert 1,3 Prozent und landet bei 15,9 Prozent. Damit liegt er knapp vor dem AfD-Kandidaten Matthias Stiel mit 15,4 Prozent. Anja Reinalter von den Grünen steigert das Erststimme­nergebnis auf 12,2 Prozent (+ 4 Prozent) Auch FDP-Kandidat Tim Hundertmar­k gewinnt mit 7,1 Prozent deutlich dazu (+ 5,2).

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