Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Flüchtlinge und Bürger feiern Begegnungsfest
Hauptamtsleiterin Sabine Reger lobt Arbeitskreis Asyl für dessen Integrationsarbeit
MENGEN (ck) - Gemeinsam essen und miteinander sprechen: Zum Begegnungsfest des Mengener Arbeitskreises Asyl sind einige Besucher am Samstag in den Gemeindesaal unterhalb der evangelischen Pauluskirche gekommen. Hier wurde auch das von Flüchtlingen mitgestaltete Kochbuch „Rezepte im Gepäck“vorgestellt.
Seit Mai 2014 wohnen Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern in Mengen. „Da hat uns sehr große Sorge bereitet, wie sich das Zusammenleben mit der Bevölkerung gestalten wird. Aber unsere Sorgen waren völlig unbegründet“, blickte Hauptamtsleiterin Sabine Reger, die für die Stadt ein Grußwort sprach, auf die Anfangszeit zurück. Sie hob die Arbeit des Arbeitskreises Asyl hervor, der sich damals vor der Ankunft der Flüchtlinge gegründet hatte. „Der Arbeitskreis hat aus Sicht der Stadt Mengen sich unaufgeregt und wie selbstverständlich um die Flüchtlinge gekümmert“, lobte sie.
Mit sehr viel Freundlichkeit und Herz seien die Mitglieder des Arbeitskreises den ankommenden Flüchtlingen begegnet. Besonders gefielen Sabine Reger die Äußerungen von Kossi Themanou: Dieser hatte in einem Interview mit der Schwäbischen Zeitung vor ein paar Wochen ausdrücklich den Umgang mit Flüchtlingen in Mengen gelobt. Reger wertete das als eine Bestätigung für die gute Flüchtlingsarbeit in Mengen. „Das ist wirklich nicht selbstverständlich“, betonte sie das Engagement, das der Arbeitskreis in Mengen geleistet hat. An dem heutigen Fest gehe es nicht um Politik, sagte Sabine Reger mit Blick auf die Bundestagswahl weiter. „Es geht darum, dass wir miteinander reden und essen.“
Beim ersten Begegnungsfest hatten die Flüchtlinge für die Gäste gekocht. Die Speisen kamen bei den Besuchern damals so gut an, dass die Idee entstand, ein Kochbuch mit Rezepten aus den Heimatländern der Flüchtlinge zu verfassen. Liane Schmid und Uta Rapp vom Arbeitskreis Asyl nahmen das Vorhaben in die Hand. Sie haben die Rezepte, Geschichten und Hintergrundinformationen aufgeschrieben. Sie gestalteten das Kochbuch und schrieben die Texte. Natürlich wäre das Buch nicht ohne die Mitarbeit von Asylbewerbern entstanden, die die Rezepte zur Verfügung stellten: Fatoum und Shadi Mahmoud aus Syrien, Tirhas Asmelash Haile und Berihu Mosazgni aus Eritrea, Fasil Alem ebenfalls aus Eritrea und schließlich Abdon Ndure, Baba Alanso und Ebrima Sanyang aus Gambia brachten ihre Rezepte in das Buch ein.
Ob Baklava, eine Süßspeise, Quatayef Asafiri (gefüllte süße Pfannkuchen), Halauiet al schbn (süßer Käse) – gleich 14 Rezepte für syrische Speisen und Getränke gibt es in dem Buch. Auch Rezepte von Speisen aus Eritrea und Gambia sind enthalten. Horst Reinauer vom Arbeitskreis Asyl stellte das Kochbuch beim Begegnungsfest vor, es konnte dort auch gekauft werden. Das Buch wird es in zwei Versionen geben, einmal als gebundenes Buch (Hardcover) und einmal als Softcover (also Umschlag aus Karton). Die HardcoverVersion ist noch nicht ausgeliefert worden an den Arbeitskreis, das soll aber demnächst geschehen.