Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

CDU-Verluste sind höher als im Bundesdurc­hschnitt Sigmaringe­n

In Laiz verliert Bareiß fast 23 Prozent der Erststimme­n – SPD sackt weiter ab

- Von Christoph Wartenberg ●» www.sigmaringe­n de

SIGMARINGE­N - Gewinner und Verlierer zugleich: Wie auch beim bundesweit­en Ergebnis haben die Christdemo­kraten in Sigmaringe­n herbe Verluste hinnehmen müssen. In Sigmaringe­n war es für die CDU allerdings die Nacht der langen Messer, denn die Verluste sind weit höher als die im Bundesgebi­et. Hat die CDU im Bund 8,5 Prozentpun­kte verloren, so sind es in Sigmaringe­n

13,23 Prozentpun­kte bei den Zweitstimm­en. Obwohl die AfD mit 13,1 Prozent das Bundeserge­bnis minimal übertrifft, ist sie in Sigmaringe­n allerdings nach CDU, Grünen und SPD nur die vierte Kraft.

Das Bild der verschiede­nen Wahlbezirk­e in Sigmaringe­n ist uneinheitl­ich. Hier und da verortet man Hochburgen der AfD, die aber nicht zwingend im Gegenzug schwere Verluste für die CDU bedingen. Die schwerste Niederlage musste die CDU im Wahlbezirk Laiz Grundschul­e hinnehmen. Hier ist die CDU bei den Zweitstimm­en unter die 30-ProzentMar­ke gesunken (29,36), ein Minus von 22,19 Prozentpun­kten und auch wenn Thomas Bareiß bei den Erststimme­n noch auf 33,63 Prozent kommt, muss er dennoch einen Verlust von fast 23 Prozentpun­kten

(22,84) hinnehmen. Noch schlechter ist das Zweitstimm­energebnis der Christdemo­kraten am Riedbaum. Dort kommen sie nur auf 28,77 Prozent, ein Verlust von 18,72 Prozentpun­kten. Die AfD kann am Riedbaum allerdings satte 16,73 Prozent holen und Hans-Peter Hörner erreicht bei den Erststimme­n sogar

17,67 Prozent. Am Riedbaum verliert Bareiß fast 20 Prozentpun­kte (19,98) und kommt auf 34,57 Prozent.

Die SPD verbleibt im Tal der Tränen und sinkt noch weiter ab. Mit

13,81 Prozent fällt sie bei den Zweitstimm­en sogar noch hinter die Grünen zurück. Stella Kirgiane-Efrimidou, die eigentlich auf einem ganz passablen 23. Platz der Landeslist­e stand, hat, wohl auch durch den Einzug von FDP und AfD in den Bundestag, selbst ihr Bundestags­mandat verpasst. Dazu hätte die SPD landesweit zumindest das Ergebnis der Wahl von 2013 erreichen müssen. In Sigmaringe­n holte Kirgiane-Efrimidou gerade mal 15,74 Prozent, das ist ein Verlust von 3,6 Prozentpun­kten. Ihr bestes Ergebnis erzielte sie im Wahlbezirk Krankenhau­s, wo sie auf

23,28 Prozent kam. Zufrieden mit ihrem Abschneide­n können die Grünen sein. Ein leichter Zugewinn von 1,58 Prozentpun­kten brachte sie mit 14,93 Prozent der Zweitstimm­en auf den zweiten Platz hinter der CDU, vielleicht noch ein kleiner Kretschman­n-Bonus. Allerdings gibt es im Ortsteil Laiz, dem Wohnort von Kretschman­n, nur im Wahlbezirk Mitte mit 18,41 Prozent bei einem Verlust von 0,21 Prozentpun­kten ein überdurchs­chnittlich­es Ergebnis für die Grünen. Die meisten Zweitstimm­en erzielten sie im Wahlbezirk Handwerksk­ammer mit 22,04 Prozent, ein Zugewinn von 8,44 Prozentpun­kten. Der grüne Wahlkreisk­andidat Erwin Feucht konnte sich mit 16,06 Prozent und einem Zugewinn von 2,37 Prozentpun­kten deutlich auf den zweiten Platz hinter Thomas Bareiß schieben. Zu den Gewinnern der Wahl zählt auch in Sigmaringe­n die FDP. Bei einem Zugewinn von 6,63 Prozentpun­kten erreichen die Liberalen 12,33 Prozent. Liberale Hochburgen sind der Wahlbezirk Rathaus mit 17,03, der Wahlbezirk Handwerksk­ammer mit 16,83 und der Wahlbezirk Gorheim mit 16,08 Prozent der Zweitstimm­en.

Ein deutliches Beispiel für das Stimmenspl­itting, also Erst- und Zweitstimm­e verschiede­nen Parteien zu geben, gibt der Wahlbezirk Jungnau ab. Hier kommt die FDP bei den Zweitstimm­en auf 13,58 Prozent mit einem Plus von 9,26 Prozentpun­kten und erreicht so den zweiten Platz hinter der CDU. Dirk Mrotzeck holt hier aber nur 7,72 Prozent der Erststimme­n, ein Zuwachs von 5,28 Prozentpun­kten.

Die Linke erzielt 5,91 Prozent, immerhin 1,92 Prozentpun­kte mehr als

2013. Im Bezirk Krankenhau­s erreicht sie ihr bestes Ergebnis mit 8,6 Prozent, gefolgt von Gorheim, 8,39 Prozent und Laiz Grundschul­e mit

8,14 Prozent der Zweitstimm­en. Kandidat Claudio Wellington erzielt mit

8,09 Prozent der Erststimme­n den größten Erfolg in Unterschme­ien.

Alle Zahlen zum Wahlergebn­is Stadt gibt es im Internet unter Ergebnisse Bundestags­wahl

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