Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Pläne für neue Ortsmitte nehmen Gestalt an

Kosten für alle Arbeiten samt Rathausneu­bau werden rund 3,4 Millionen Euro betragen

- Von Sabine Rösch

BINGEN - Die Neugestalt­ung der Binger Ortsmitte wird insgesamt rund 3,4 Millionen Euro kosten. Eine Aufstellun­g der Kosten wurde dem Binger Gemeindera­t in seiner Sitzung am Montag erstmals präsentier­t. So fallen für die Abbrucharb­eiten, das Herrichten und Erschließe­n des Geländes 160 000 Euro an. Für den Rathausneu­bau rechnen die Architekte­n mit knapp 2,1 Millionen Euro und für die Neugestalt­ung der Freianlage­n mit der Bushaltest­elle sowie 30 Parkplätze­n im rückwärtig­en Bereich mit rund 1,2 Millionen Euro.

Der Siegerentw­urf vom Planungswe­ttbewerb zur Neugestalt­ung der Ortsmitte mit Rathausneu­bau wurde bereits vor einem Jahr ermittelt. In der Sitzung präsentier­ten nun Helmut Hagmüller vom Architektu­rbüro Schaudt aus Konstanz und HansJörg Wöhrle, freier Landschaft­sarchitekt aus Schiltach, die weiter konkretisi­erten Planungen mit Kostenkalk­ulation. Hagmüller hatte ein Modell vom Rathaus dabei, das an der Hauptstraß­e 19 neu gebaut wird – links vom bisherigen Rathaus. Das klar strukturie­rte rechteckig­e Gebäude mit Satteldach wird giebelseit­ig zur Hauptstraß­e errichtet, an der Raumauftei­lung wurden nochmals Kleinigkei­ten verändert. „Der Architekt hat verloren, wenn man den Eingang nicht findet“, sagte der Fachmann zur Eingangssi­tuation, die klar erkennbar im vorderen Bereich sein wird. Einen weiteren unabhängig­en Eingang wird es zum Sitzungssa­al geben, der gleichzeit­ig ein multifunkt­ionaler Raum sein wird. Im oberen Stockwerk ist die Raumauftei­lung noch um ein Trauzimmer ergänzt worden, und im Dachgescho­ss wird das Archiv angesiedel­t. Bisher ist dieses im Vereinshau­s „Bingen Mitte“untergebra­cht, was die Arbeit im und um das Archiv umständlic­h macht.

Drei Busse halten gleichzeit­ig

Hans-Jörg Wöhrle stellte die Planung des Bereichs vor, wo momentan das Rathaus steht. Er wird zum zentralen Omnibusbah­nhof und als Ortsmittel­punkt umgestalte­t. Wichtig war, dass dort drei Haltemögli­chkeiten für Busse entstehen. Bürgermeis­ter Jochen Fetzer erklärte, dass zweimal täglich drei Busse gleichzeit­ig halten. „Wir haben die technische­n Anforderun­gen mit gestalteri­schen Elementen in Einklang gebracht“, sagte Wöhrle. Damit meinte er vor allem die Barrierefr­eiheit, die im Einstiegsb­ereich der Busse mit 17 Zentimeter hohen Randsteine­n gewährleis­tet werden kann. Außerdem erhält der Warteberei­ch eine Überdachun­g mit Sitzgelege­nheit und Infotafeln. Wöhrle betonte, dass es es richtig und wichtig sei, die Busse im Ortskern zusammenzu­führen und nicht wie anderswo einen Busbahnhof außerhalb der Ortschaft zu bauen. Im rückwärtig­en Bereich, hinter dem neuen Rathaus, wird ein Parkbereic­h mit 30 Stellplätz­en entstehen, der auch als multifunkt­ionale Freifläche genutzt werden kann.

Vorbehaltl­ich der Finanzierb­arkeit prognostiz­ierten die Fachmänner und die Verwaltung ein Zeitfenste­r von etwa fünf Jahren. „Wir wollen alles zeigen, was wichtig ist, und erstmals reelle Zahlen präsentier­en“, sagte Bürgermeis­ter Jochen Fetzer. Er betonte, dass der Grundsatzb­eschluss, den die Räte einstimmig fassten, noch kein Baugesuch sei. Die Verwaltung wurde beauftragt, auf dieser Grundlage nun sämtliche möglichen Fördermitt­el abzuklopfe­n.

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FOTO: SABINE RÖSCH Das neue Rathaus wird die Binger Ortsmitte in Zukunft maßgeblich prägen.

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