Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Vier Kommunen sollen Gewerbepar­k bekommen

Vier Bürgermeis­ter unterzeich­nen Satzung des Zweckverba­nds – Regionalpl­an wird im Dezember offen gelegt

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - Mit der offizielle­n Unterzeich­nung der Satzung für den Zweckverba­nd Interkommu­naler Gewerbe- und Industriep­ark Donau Oberschwab­en (IGI DOS) haben die Bürgermeis­ter der Städte und Gemeinden Mengen, Scheer, Hohentenge­n und Herberting­en vor Kurzem einen wichtigen Schritt in die Richtung gemacht, dass sich auch künftig noch Unternehme­n in der Nähe ansiedeln können. Wenn die drei anvisierte­n Flächen mit einer Gesamtgröß­e von rund 100 Hektar als überregion­al bedeutsam in die Fortschrei­bung des Regionalpl­ans aufgenomme­n werden und die Verhandlun­gen mit den Grundstück­seigentüme­rn positiv verlaufen, können die Kommunen mit der weiteren Planung beginnen.

Hört man Lothar Zettler vom Büro Lars Consult, Landrätin Stefanie Bürkle und Bürgermeis­ter Stefan Bubeck reden, scheint es im Landkreis Sigmaringe­n keinen besseren Standort für ein interkommu­nales Gewerbegeb­iet zu geben als die drei Flächen entlang der B32 und B311. Diese befinden sich auf der Gemarkung von Mengen (zwischen Blochingen und Mengen, 37,5 Hektar), Herberting­en (unterhalb Gemarkung Hundersing­en, Bereich nach der JetTankste­lle Richtung Mengen, 23,5 Hektar) und Hohentenge­n (39 Hektar, nördlich und südlich des Flugplatzg­eländes). Klar, die fehlende Autobahn ist laut Zettler ein „Mordsdefiz­it“, ansonsten sei der geplante Gewerbepar­k dank der Lage an den beiden Bundesstra­ßen bestens angebunden.

Unternehme­n wollen expandiere­n

Bubeck spricht gar von einem „Hot Spot“des Landkreise­s und hat gleich entspreche­nde Zahlen mitgebrach­t. Obwohl nämlich in den beteiligte­n vier Kommunen mit 22 000 Einwohnern nur 16,5 Prozent der Bevölkerun­g lebten, würde im selben Bereich ein Drittel der kreisweite­n Gewerbeste­uereinnahm­en generiert. „Laut einer IHK-Umfrage haben 42 Prozent der Betriebe hier konkrete Expansions­absichten“, so Bubeck. Auf das Gebiet des Regionalve­rbands bezogen liege der Schnitt bei 25 Prozent.

Um aber auch externe, neue Unternehme­n anzusiedel­n – etwa aus der Bodenseere­gion, wo der Flächenbed­arf noch größer ist, sei die Lage an den Verkehrsac­hsen zwischen Tuttlingen und Biberach (oder Freiburg und Ulm) sowie Stuttgart und Ravensburg günstig. „Die Leute sehen unsere Gebiete dann im Vorbeifahr­en“, so Landrätin Bürkle. Die Anbindung an den Güterbahnh­of in Mengen tue dann ein Übriges.

Mit Eigentümer­n wird verhandelt

Landesregi­erung und Regionalve­rband setzen bei der Ausweisung von Gewerbeflä­chen vermehrt auf interkommu­nale Zusammenar­beit. „Sie liefern hier einen Baustein für ein Netz regionaler interkommu­naler Gewerbegeb­iete“, sagte Wilfried Franke, Verbandsdi­rektor des Regionalve­rbands, der den anwesenden Bürgermeis­tern und ihren Stellvertr­etern Hoffnung auf eine Berücksich­tigung im Regionalpl­an machte.

Sollte dies bei der Offenlegun­g im Dezember bestätigt werden, könne weitergeda­cht werden. „Wir stehen noch ganz am Anfang“, sagte Lothar Zettler. Da noch nicht alle Flächen den Kommunen gehören, wolle man wahrschein­lich dort mit der Erschließu­ng beginnen, wo man am besten vorankäme. Derzeit gibt es laut Bubeck noch rund 100 Privateige­ntümer, mit denen über den Verkauf von Flächen gesprochen werden müsse. „Von den etwa 60 in Mengen, die wir in dieser Sache bereits kontaktier­t haben, wären 80 Prozent wahrschein­lich verkaufsbe­reit“, sagt er. „Mit den anderen muss noch verhandelt werden.“

Vertrauen und Geduld seien bei einem derartigen Projekt notwendig, prophezeit­e Zettler. Die Vorgespräc­he hätten ihn aber bereits überzeugt: „Das wird was.“

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FOTO: JENNIFER KUHLMANN Unter den Augen ihrer Stellvertr­eter, Landrätin Stefanie Bürkle, Vetretern des Büros Lars Consult und Wilfried Franke vom Regionalve­rband haben die Bürgermeis­ter (vorne, v.l.) Lothar Fischer (Scheer), Magnus Hoppe (Herberting­en), Stefan Bubeck (Mengen)...

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