Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Vier Kommunen sollen Gewerbepark bekommen
Vier Bürgermeister unterzeichnen Satzung des Zweckverbands – Regionalplan wird im Dezember offen gelegt
MENGEN - Mit der offiziellen Unterzeichnung der Satzung für den Zweckverband Interkommunaler Gewerbe- und Industriepark Donau Oberschwaben (IGI DOS) haben die Bürgermeister der Städte und Gemeinden Mengen, Scheer, Hohentengen und Herbertingen vor Kurzem einen wichtigen Schritt in die Richtung gemacht, dass sich auch künftig noch Unternehmen in der Nähe ansiedeln können. Wenn die drei anvisierten Flächen mit einer Gesamtgröße von rund 100 Hektar als überregional bedeutsam in die Fortschreibung des Regionalplans aufgenommen werden und die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern positiv verlaufen, können die Kommunen mit der weiteren Planung beginnen.
Hört man Lothar Zettler vom Büro Lars Consult, Landrätin Stefanie Bürkle und Bürgermeister Stefan Bubeck reden, scheint es im Landkreis Sigmaringen keinen besseren Standort für ein interkommunales Gewerbegebiet zu geben als die drei Flächen entlang der B32 und B311. Diese befinden sich auf der Gemarkung von Mengen (zwischen Blochingen und Mengen, 37,5 Hektar), Herbertingen (unterhalb Gemarkung Hundersingen, Bereich nach der JetTankstelle Richtung Mengen, 23,5 Hektar) und Hohentengen (39 Hektar, nördlich und südlich des Flugplatzgeländes). Klar, die fehlende Autobahn ist laut Zettler ein „Mordsdefizit“, ansonsten sei der geplante Gewerbepark dank der Lage an den beiden Bundesstraßen bestens angebunden.
Unternehmen wollen expandieren
Bubeck spricht gar von einem „Hot Spot“des Landkreises und hat gleich entsprechende Zahlen mitgebracht. Obwohl nämlich in den beteiligten vier Kommunen mit 22 000 Einwohnern nur 16,5 Prozent der Bevölkerung lebten, würde im selben Bereich ein Drittel der kreisweiten Gewerbesteuereinnahmen generiert. „Laut einer IHK-Umfrage haben 42 Prozent der Betriebe hier konkrete Expansionsabsichten“, so Bubeck. Auf das Gebiet des Regionalverbands bezogen liege der Schnitt bei 25 Prozent.
Um aber auch externe, neue Unternehmen anzusiedeln – etwa aus der Bodenseeregion, wo der Flächenbedarf noch größer ist, sei die Lage an den Verkehrsachsen zwischen Tuttlingen und Biberach (oder Freiburg und Ulm) sowie Stuttgart und Ravensburg günstig. „Die Leute sehen unsere Gebiete dann im Vorbeifahren“, so Landrätin Bürkle. Die Anbindung an den Güterbahnhof in Mengen tue dann ein Übriges.
Mit Eigentümern wird verhandelt
Landesregierung und Regionalverband setzen bei der Ausweisung von Gewerbeflächen vermehrt auf interkommunale Zusammenarbeit. „Sie liefern hier einen Baustein für ein Netz regionaler interkommunaler Gewerbegebiete“, sagte Wilfried Franke, Verbandsdirektor des Regionalverbands, der den anwesenden Bürgermeistern und ihren Stellvertretern Hoffnung auf eine Berücksichtigung im Regionalplan machte.
Sollte dies bei der Offenlegung im Dezember bestätigt werden, könne weitergedacht werden. „Wir stehen noch ganz am Anfang“, sagte Lothar Zettler. Da noch nicht alle Flächen den Kommunen gehören, wolle man wahrscheinlich dort mit der Erschließung beginnen, wo man am besten vorankäme. Derzeit gibt es laut Bubeck noch rund 100 Privateigentümer, mit denen über den Verkauf von Flächen gesprochen werden müsse. „Von den etwa 60 in Mengen, die wir in dieser Sache bereits kontaktiert haben, wären 80 Prozent wahrscheinlich verkaufsbereit“, sagt er. „Mit den anderen muss noch verhandelt werden.“
Vertrauen und Geduld seien bei einem derartigen Projekt notwendig, prophezeite Zettler. Die Vorgespräche hätten ihn aber bereits überzeugt: „Das wird was.“